2007-Weltmeister Bitter über WM-Chancen: "Alles ist möglich"

Rostock (SID) - 2007-Weltmeister Johannes Bitter (36) traut den deutschen Handballern bei der anstehenden WM (10. bis 27. Januar) einen echten Coup zu. "Bei einer Heim-WM ist alles möglich, das haben wir 2007 gesehen", sagte der Torwart dem SID, nachdem er am Montag überraschend in den vorläufigen Kader für das Turnier berufen wurde: "Da waren wir auch nicht die großen Favoriten und haben uns ins Turnier gespielt."

Zwar sei die Weltspitze zuletzt noch enger zusammengerückt, es gebe zehn Mannschaften, "die jeden schlagen" können, aber "Hamburg halte ich für realistisch", sagte Bitter. An der Elbe werden die beiden Halbfinals gespielt.

Trotz seiner Berufung meldete Bitter keine Ansprüche an. "Ich kenne meine Rolle", sagte der Schlussmann von TVB 1898 Stuttgart: "Wenn irgendwas ist, ist es für einen alten Sack wie mich vielleicht leichter, im entscheidenden Moment parat zu stehen." Der Keeper, der sein 144. und bis dato letztes Länderspiel im Sommer 2014 absolvierte, könne im Falle einer Verletzung seines Stamm-Duos Andreas Wolff/Silvio Heinevetter "absichern" und der Mannschaft "den Rücken stärken. Er ist zu 100 Prozent motiviert", sagte Bundestrainer Christian Prokop.

Im Gegensatz zu Bitter wurde sein zuletzt formstarker, momentan aber verletzter Teamkollege Michael Kraus (Mittelhandbruch) nicht nominiert. "Das tut mir schon ein bisschen Leid, dass die Verletzung kam", sagte Bitter: "Sonst hätte er die Chance auf mehr gehabt. Da fühlt man schon ein bisschen mit, das ist ja klar."