Hanning über Knorr: "Mit der Leistung gehört er auch nicht in die Nationalmannschaft"

Hanning über Knorr: "Mit der Leistung gehört er auch nicht in die Nationalmannschaft"
Bob Hanning hat Handball-Nationalspieler Juri Knorr für dessen Einstellung zum Impfen kritisiert und ihm zudem eine fehlende EM-Form bescheinigt.
Köln (SID) - Top-Funktionär Bob Hanning hat Handball-Nationalspieler Juri Knorr für dessen Einstellung zum Thema Impfen kritisiert und dem Spielmacher der Rhein-Neckar Löwen zudem eine fehlende EM-Form bescheinigt. "Mit der gezeigten Leistung in dieser Saison gehört er auch nicht in die Nationalmannschaft", sagte der Geschäftsführer der Füchse Berlin dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.
Ähnlich sieht es der frühere Weltmeister-Trainer Heiner Brand. "Ich kann das als Älterer schwer nachvollziehen", sagte der 69-Jährige im Gespräch mit dem Nachrichtenportal watson: "Ich hatte mir gedacht, ein junger Spieler macht alles, um so eine Chance wahrzunehmen."
Knorr fehlt im EM-Aufgebot von Bundestrainer Alfred Gislason. Bei der EM in Ungarn und der Slowakei (13. bis 30. Januar) gilt die 2G-Plus-Regelung. Der 21 Jahre alte Rückraumspieler hatte sich im November 2020 zwar mit Corona infiziert, er ist allerdings weder geimpft noch hat er den Status als "Genesener", der offiziell nach sechs Monaten endet.
"Wir im Sport sind so privilegiert, dass wir auch Vorbilder sein sollten, von daher fällt es mir schwer, seine Entscheidung zu akzeptieren", sagte Hanning zur fehlenden Impfbereitschaft Knorrs: "Am Ende des Tages ist das aber auch ein Spiegelbild der Gesellschaft. Da ich bei ihm die näheren und tiefgründigen Beweggründe jedoch nicht weiß, kann ich dazu nichts weiteres sagen."
Brand kritisiert zudem die aus privaten Gründen erfolgten Absagen einiger etablierter Spieler wie Fabian Wiede, Patrick Groetzki oder Hendrik Pekeler. "Mir ist es eben zu viel, wenn mehrere Spieler aus privaten Gründen so ein Turnier absagen", erklärte der langjährige Bundestrainer: "Das passt mir von meiner Grundeinstellung nicht und stimmt mich nachdenklich." Dennoch gebe es immer wieder private Situationen, die man akzeptieren müsse.