Gesichter Olympias: JuVaughn Harrison (Leichtathletik) - "Mr. Jumps" auf Jahrhundert-Mission
Gesichter Olympias: JuVaughn Harrison (Leichtathletik) - "Mr. Jumps" auf Jahrhundert-Mission
Wenn es Gold in der Disziplin "Hoffnungsloses Untertreiben" geben würde, dürfte sich JuVaughn Harrison schon für die Siegerehrung bereit machen.
Tokio (SID) - Wenn es Olympia-Gold in der Disziplin "Hoffnungsloses Untertreiben" geben würde, dürfte sich JuVaughn Harrison jetzt schon für die Siegerehrung bereit machen. "Das hat schon eine Weile keiner mehr geschafft", sagte der US-Leichtathlet, der sich sowohl für den olympischen Hoch- wie auch den Weitsprung.Wettbewerb in Tokio qualifiziert hat, am Freitag, "und ich bin froh, dass ich die Person bin, der es jetzt wieder gelungen ist."
Eine Weile. Natürlich. Ist klar. Eine kleine Weile von 109 Jahren liegt es zurück, dass zuletzt ein Amerikaner in beiden klassischen, aber so gegensätzlichen Disziplinen bei Olympia an den Start gegangen ist. Der legendäre Jim Thorpe war das 1912 in Stockholm, das wohl vielseitigste Multitalent der Sportgeschichte, ein Profi im Football und Baseball, ein starker Basketballer und nebenbei Doppel-Olympiasieger in der Leichtathletik.
Harrison, 22 Jahre jung, wilde Dreadlocks, unglaubliche Wucht im linken Fuß, wagt das eigentlich Unmögliche. Er peilt in Tokio ein ganz besonderes Double an: Olympia-Gold im Hoch- UND Weitsprung. "Mein Ziel ist es, beide Events zu gewinnen", sagte Harrison: "Ich verliere nicht gerne."
Gold im Hoch- und Weitsprung - das gelang in der Geschichte bisher nur einem Athleten. Ellery Clark, vor 125 Jahren bei der ersten Ausgabe in Athen. Doch Wunderkind Harrison fühlt sich bereit, die Sensation zu schaffen.
Langweilig wird "Mr. Jumps" auf seiner historischen Mission nicht werden, nach der erfolgreichen Hochsprung-Quali steht am Samstagabend die im Weitsprung an, am Sonntagabend (Ortszeit) das Hochsprung-Finale, am Montagmorgen (Ortszeit) dann das Weitsprung.Finale. Und während seine Technik noch ziemlich ausbaufähig ist, verfügt Harrison über eine unheimliche Dynamik und Power in seinem linken Absprungbein. Furcht vor der großen Bühne kennt der Jungprofi, da ist er ganz US-Amerikaner, ohnehin nicht. "Endlich verwirkliche ich meine Träume", sagte Harrison.