Hofmann verteidigt Speer-Titel, Röhler nur Dritter - Weltmeister Vetter muss passen

Hofmann verteidigt Speer-Titel, Röhler nur Dritter - Weltmeister Vetter muss passen
Berlin (SID) - Vize-Europameister Andreas Hofmann (Mannheim) hat mit einer Leistungssteigerung im letzten Versuch bei den deutschen Meisterschaften der Leichtathleten in Berlin die "Mini-WM" im Speerwurf gewonnen. Der 27-Jährige verteidigte mit 87,07 m im Olympiastadion seinen Titel erfolgreich und schob sich noch knapp vor Außenseiter Julian Weber (86,60/Mainz). Olympiasieger und Europameister Thomas Röhler (82,70/Jena) musste sich mit Rang drei begnügen.
"Salopp gesagt, bin ich nicht richtig in den Wettkampf reingekommen. Dass ich es dann so spannend mache, hatte ich selbst nicht gedacht", sagte Hofmann: "Jetzt geht es mit der Freundin ein paar Tage nach Usedom in den Urlaub, einfach um dem Kopf und Körper etwas Ruhe zu geben."
Aufsteiger Bernhard Seifert (79,32) kam nicht über Rang vier hinaus. Der 89-Meter-Werfer aus Potsdam kam wie Röhler und lange auch Hofmann überhaupt nicht in Schwung. Doch die Nummer zwei der Welt konnte sich am Ende doch noch einmal steigern.
"Es war schwierig. Der Außenstehende mag gedacht haben: 'Da steht einer auf der Handbremse'. So hat es sich auch ein bisschen angefühlt", sagte Röhler: "Aber alles gut. Der volle Fokus liegt auf der WM in Doha."
Weltmeister Johannes Vetter, der in diesem Jahr schon mit zwei Blessuren zu kämpfen hatte, konnte nicht starten. Der 26 Jahre alte Offenburger verletzte sich beim Aufwärmen offenbar an der Wade und ging dann kein Risiko ein.
In keiner Disziplin in Deutschland ist das Niveau so hoch wie derzeit im Speerwurf der Männer. "Wenn man die Startliste bei der deutschen Meisterschaft sieht, meint man, es wäre eine Weltmeisterschaft", hatte Röhler vor dem Wettkampf bei sportschau.de gesagt. Bei der WM in Doha/Katar (27. September bis 6. Oktober) können vier Athleten starten - dank Vetter ist dem DLV eine Wildcard sicher.