Zehnkampf-Olympiasieger Willi Holdorf gestorben

Zehnkampf-Olympiasieger Willi Holdorf gestorben
Köln (SID) - Der Goldmedaillengewinner von Tokio 1964 starb am Sonntagabend im Alter von 80 Jahren im schleswig-holsteinischen Achterwehr bei Kiel. Das bestätigte der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) dem SID am Montag.
Holdorf hatte sich in Tokio nicht nur als erster Deutscher zum König der Athleten gekrönt, er war als Wintersportler, Fußball-Trainer und Handball-Torwart ein sportlicher Alleskönner. Seit 2011 ist er Mitglied der "Hall of Fame" des deutschen Sports.
"Unvergessen das Bild seiner völligen Erschöpfung nach dem abschließenden 1500-Meterlauf in Tokio 1964, unvergessen aber vor allem sein sympathischer und offener Charakter. Eine Begegnung mit Willi Holdorf war immer lehrreich und unterhaltsam zugleich", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann.
"Willi Holdorf war eine der großen deutschen Sportpersönlichkeiten des vergangenen Jahrhunderts", meinteSporthilfe-Chef Thomas Berlemann: "Er war nicht nur ein herausragender Athlet, sondern ein ebenso großer Förderer des Sports. Der Sport braucht Vorbilder, wie Willi Holdorf eines gewesen ist und auch für die nachfolgenden Generationen weiter sein wird. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren."
"Wenn man mit dem Zehnkampf beginnt, dann schwebte der Name Willi Holdorf über allen, die danach kamen", sagte Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul bei Focus online: "Er war nicht nur sportlich sehr erfolgreich, dahinter steckte auch eine starke Persönlichkeit, die sich auch für andere Sportarten interessiert hat. Mit ihm konnte man über viele Dinge sprechen. Sein Tod macht mich betroffen."
Frank Busemann, 1996 in Atlanta Olympiazweiter im Zehnkampf, verneigte sich voller Respekt vor Holdorf. "Willi war immer mein Held", sagte Busemann den Zeitungen der Funke Mediengruppe: "Er hat mit seinem Olympiasieg im Zehnkampf das geschafft, was alle wollen. Doch er ist immer Mensch geblieben, hatte immer einen Spruch auf den Lippen."