DFL-Präsident Reinhard Rauball stellt sich 2019 nicht zur Wiederwahl

Rauball sieht deutsch-englische Allianz gegen Europcup-Reform
Frankfurt/Main (SID) - "Nach intensiven Überlegungen habe ich mich entschieden, im kommenden Sommer nicht erneut für ein Amt bei der DFL zur Verfügung zu stehen", teilte der 71-Jährige am Montag mit. Rauball führt die Deutsche Fußball Liga (DFL), die aus dem Ligaverband hervorgegangen war, seit elf Jahren an. Außerdem ist er Präsident von Borussia Dortmund.
"Wenn der Weg in die Zukunft bereitet ist, ist es nur folgerichtig, dass ab diesem Zeitpunkt auch Jüngere in einer neuen DFL-Struktur Führung und Verantwortung übernehmen", sagte der Jurist: "Über diese Entscheidung habe ich die Kollegen im DFL-Präsidium informiert. Mein Entschluss bezieht sich ausschließlich auf meine Tätigkeit bei der DFL und nicht auf meine Zukunft bei Borussia Dortmund."
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sagte in einer ersten Reaktion der Funke Mediengruppe: "Wir sind ihm alle zum Dank verpflichtet. Er hat sich um den Interessenausgleich zwischen den starken und nicht so starken Klubs in der Bundesliga verdient gemacht." Watzke hat die Hoffnung, dass Rauball als Borussia-Präsident über das Ende der Wahlperiode weitermacht. "Es ist mein Wunsch, dass uns Reinhard Rauball über 2019 hinaus beim BVB erhalten bleibt. Aber das entscheidet er ganz alleine."
DFB-Präsident Reinhard Grindel bedauert Rauballs Entscheidung. "Er hat mit seiner Erfahrung und seinem Weitblick über Jahrzehnte den deutschen Fußball in unterschiedlichen Funktionen entscheidend mitgeprägt und ihn mit seiner ebenso entschlossenen wie vermittelnden Art zu dem gemacht, was er heute ist", sagte Grindel: "Ich habe ihn als ausgewiesenen Fußballfachmann und verlässlichen Menschen schätzen gelernt."
Die gleichzeitig von Rauball angekündigte Strukturreform wird tiefgreifend sein. Gemeinsam mit seinen beiden Stellvertretern Peter Peters und Helmut Hack sei er "überzeugt davon, dass der DFL e.V. als Zusammenschluss der 36 Klubs eine neue zeitgemäße Organisationsform benötigt". Dabei gehe es auch konkret um die Rolle des DFL-Präsidenten, "die aus meiner Sicht angesichts der Vielzahl an unterschiedlichen Aufgaben, Interessen, Ansprüchen und Wünschen kaum mehr von einer Person ausfüllbar ist".
Für die Dachorganisation der Klubs, aus der zuletzt Kritik an der Struktur im Deutschen Fußball-Bund (DFB) aufgekommen war, müsse gelten: "Strukturen und Kompetenzen richten sich konsequent an den Herausforderungen der Zukunft aus, nicht an Satzungen von gestern und erst recht nicht an einzelnen Personen", sagte Rauball. Bis Ende des Jahres sollen erste Beschlüsse gefasst werden.