Ehemaliger afghanischer Verbandschef entkommt bei Razzia
Ehemaliger afghanischer Verbandschef weist Missbrauchsvorwürfe zurück
Kabul (SID) - Der vom Fußball-Weltverband FIFA wegen sexuellen Missbrauchs lebenslang gesperrte ehemalige afghanische Verbandspräsident Keramuddin Karim ist bei einer Razzia in der Nähe von Kabul entkommen und flüchtig. Afghanische Spezialeinheiten hatten in einem abgelegenen Tal in der Nähe der Hauptstadt versucht, den 58-Jährigen festzunehmen.
Da die Operation "nicht mit den örtlichen Behörden koordiniert" war, "bekämpfte die örtliche Bevölkerung die Sicherheitskräfte und verhinderte einen Erfolg", teilte Mansur Onabi, Sprecher des Gouverneurs der Provinz Panjshir, der Nachrichtenagentur AFP mit.
Die FIFA-Ethikkommission hatte Karim am 8. Juni 2019 aufgrund mehrerer Missbrauchsvorwürfe lebenslang für alle fußballbezogenen Aktivitäten gesperrt. Der Internationale Sportgerichtshof CAS wies die Berufung Karims Mitte Juli zurück.
Die Kommission sah es als erwiesen an, dass Karim seine Position ausgenutzt habe, um mehrere Nationalspielerinnen sexuell zu missbrauchen. Die Vorfälle sollen sich zwischen 2013 und 2018 ereignet haben. Zudem wurde gegen Karim eine Geldstrafe in Höhe von einer Million Schweizer Franken (rund 900.000 Millionen Euro) verhängt.