Rassistische Beleidigungen gegen englische Fehlschützen
Prinz William und Premier Johnson verurteilen rassistische Beleidigungen gegen englische Fehlschützen
Prinz William und Premierminister Boris Johnson haben die rassistischen Beleidigungen gegen die englischen Elfmeter-Fehlschützen scharf verurteilt.
Köln (SID) - Prinz William und Premierminister Boris Johnson haben die rassistischen Beleidigungen gegen die englischen Elfmeter-Fehlschützen Jadon Sancho, Marcus Rashford und Bukayo Saka scharf verurteilt. "Ich bin angewidert von den rassistischen Beschimpfungen, die nach dem Spiel gegen die englischen Spieler gerichtet wurden", twitterte Prinz William: "Es ist völlig inakzeptabel, dass die Spieler dieses abscheuliche Verhalten ertragen müssen."
Das müsse "aufhören und alle Beteiligten sollten zur Verantwortung gezogen werden", schrieb der 39-Jährige weiter. "Diejenigen, die für diese entsetzlichen Beleidigungen verantwortlich sind, sollten sich schämen", twitterte Johnson: "Diese englische Mannschaft verdient es, als Helden gewürdigt und nicht, in den sozialen Medien rassistisch beleidigt zu werden."
Sancho, Rashford und Saka waren in den sozialen Medien nach dem verlorenen EM-Finale gegen Italien (2:3 i.E.) von einer Minderheit kleingeistiger Fußballfans rassistisch beleidigt worden. So fanden sich etwa unter dem jüngsten Instagrampost des 19-jährigen Saka vom FC Arsenal umgehend Dutzende Kommentare, deren Inhalt übelste Beleidigungen und Verwünschungen waren.
Die Metropolitan Police nahm Ermittlungen auf und kündigte an, die Beleidigungen würden "nicht toleriert" werden. Der englische Verband FA zeigte sich "angewidert" vom Rassismus im Netz und betonte, diese Art Fans seien "nicht willkommen". Zudem wurde die Regierung um Johnson aufgefordert, endlich die nötigen Gesetze zu verabschieden, um mit Beleidigungen im Netz Schluss machen zu können.
Sehr deutlich in der Überzahl waren allerdings aufbauende Kurznachrichten. An den jungen Flügelstürmer Saka, der ein gutes Turnier gespielt hatte, schrieb ein User: "Kopf hoch, Kumpel, du bist so jung, niemand macht dir einen Vorwurf. Du bist ein Riesentalent."
Neben Saka hatten auch Rashford und Sancho, der von Borussia Dortmund zu Manchester United wechselt, verschossen. Beide hatte Teammanager Gareth Southgate in der 120. Minute als vermeintlich sichere Schützen eigens eingewechselt.