Startelf-Comeback des Tages: Marco Russ (Eintracht Frankfurt)

Startelf-Comeback des Tages: Marco Russ (Eintracht Frankfurt)
Frankfurt/Main (SID) - Sein besonderes Comeback nach 330 Tagen kam scheinbar selbst für Marco Russ etwas zu schnell. "Ich hätte mich nicht beschwert, wenn ich in diesem Spiel noch auf der Bank gesessen hätte", sagte der Kapitän von Eintracht Frankfurt nach der tristen Nullnummer gegen den Hamburger SV.
Stattdessen stand Russ erstmals seit dem 19. Mai 2016 wieder in der Startelf der Hessen. Und der 31-Jährige wusste nur allzu gut, dass seine Rückkehr nach einer überstandenen Hodenkrebs-Erkrankung samt zweier Chemotherapien eine spezielle Botschaft war. "Meine Geschichte zeigt, dass man solche Krankheiten überstehen kann", sagte Russ: "Ich sehe mich schon als Vorbild und genieße jeden Einsatz."
Eintracht-Trainer Niko Kovac attestierte dem zentralen Abwehrmann der Dreierkette eine Top-Leistung. "Das war keine Zwei, sondern eine Eins", lobte der Coach, der Russ in den vergangenen Wochen "zur Vorbereitung" zweimal eingewechselt hatte.
Russ selbst machte keinen Hehl daraus, dass er zu Beginn der Partie noch ein wenig neben sich stand. Bereits in der zweiten Spielminute patzte der Familienvater in einem Zweikampf gegen HSV-Profi Lewis Holtby. "Ich musste am Anfang schon mein Navigationssystem einschalten. Aber bis auf die ersten fünf Minuten war das ganz okay von mir", meinte Defensiv-Allrounder Russ und fügte glücklich an: "Darauf habe ich hingearbeitet. Und darauf kann man aufbauen."