US-Fußballverbandschef Cordeiro wegen "inakzeptabler" Äußerungen unter Beschuss
US-Fußballverbandschef Cordeiro wegen "inakzeptabler" Äußerungen unter Beschuss
München (SID) - USSF-Präsident Carlos Cordeiro (61) wird wegen seiner Positionierung im Streit um die finanzielle Gleichstellung der Frauen im amerikanischen Fußball heftig attackiert und auch von Sponsor Coca-Cola unter großen öffentlichen Druck gesetzt. "Wir sind extrem enttäuscht über die inakzeptablen und verletzenden Kommentare des Verbandes US Soccer", ließ die Firma in einer Mitteilung ausrichten. Ein sofortiges Treffen mit dem Chef des amerikanischen Fußballverbandes wurde verlangt.
Zuvor hatte der Verband vor dem nächsten gerichtlichen Termin mit dem Frauen-Nationalteam am 5. Mai argumentiert, dass der Job eines Spielers aus dem Männer-Nationalteam ein höheres Niveau an Fähigkeiten verlange als der einer Spielerin aus der Weltmeister-Mannschaft. "Diese Kommentare klingen nach einem Höhlenmenschen", sagte Molly Levinson, Sprecherin des US-Frauenteams.
Der USSF-Boss versuchte mit einer öffentlichen Entschuldigung, die Wogen zu glätten. Die Äußerungen bedauere er zutiefst, sagte Cordeiro, sie würden nicht die Werte des Verbandes widerspiegeln und ebenso nicht die enorme Bewunderung für die Nationalmannschaft der Frauen. Dennoch gab es medial umgehend Rücktrittsforderungen.
Das Team mit Weltfußballerin Megan Rapinoe an der Spitze hatte vor einem Jahr einen Prozess angestrengt und vor dem Hintergrund der aus ihrer Sicht finanziellen Geschlechterdiskriminierung eine Gleichbehandlung gefordert. Bis heute ist dieser Konflikt nicht gelöst.