Deutsches Herren-Trio mit Boll vor Sprung auf Podest

Titelverteidiger und Rekordgewinner Timo Boll (Düsseldorf) fehlt bei der Tischtennis-EM in München nur noch ein Erfolg zu einer Medaille.
München (SID) - Titelverteidiger und Rekordgewinner Timo Boll (Düsseldorf) fehlt bei der Tischtennis-EM in München nur noch ein Erfolg zu einer Medaille. Durch eine deutlich Formsteigerung gegenüber seinem mühsamen Auftakt gab der 41 Jahre alte WM-Dritte auf dem Weg ins Viertelfinale (Samstag) in zwei Matches keinen Satz ab und kann sich gute Chancen auf seinen insgesamt neunten Einzeltriumph bei kontinentalen Titelkämpfen ausrechnen.
Im Spiel um eine Medaille muss Boll gegen seinen 16 Jahre jüngeren Klubkameraden Dang Qiu antreten. Ebenfalls nach zwei weiteren Siegen setzt auch der frühere Russland-Legionär Dimitrij Ovtcharov (Neu-Ulm) in der Runde der besten Acht gegen den schwedischen Doppel-Welt- und Europameister Kristian Karlsson zum Sprung auf das Podest an. Ihre Hoffnungen auf Edelmetall mussten hingegen Patrick Franziska (Saarbrücken) sowie Benedikt Duda (Bergneustadt) im Achtelfinale begraben.
Boll stürmte nach seinem Erstrunden-Thriller gegen den Polen Samuel Kulczycki mit Siebenmeilen-Stiefeln in die Runde der besten Acht. Bei seinen völlig ungefährdeten 4:0-Erfolgen in Runde zwei gegen den Tschechen Lubomir Jancarik als auch im Achtelfinale gegen den Slowaken Wang Yang strahlte der Altmeister eine Souveränität und Spielfreude beinahe wie in allerbesten Zeiten aus.
"Der Tag hätte kaum besser laufen können", kommentierte Boll seine weiße Weste. Auf das Duell mit Dang, dem ersten deutschen Nationalspieler mit der chinesischen Penholder-Griffhaltung, blickt der frühere Weltranglistenerste mit Respekt: "Das wird wohl der erste wahre Prüfstein im Turnier für mich. Es ist lange her, dass wir gegeneinander gespielt haben", meinte Boll und fügte scherzend hinzu: "Seitdem ist er durch seine tolle Entwicklung auch ein ganz anderer Spieler geworden - und ich leider auch."
Dang bestätigte Bolls Wertschätzung im Achtelfinale in einem ersten teaminternen Duell mit Duda durch ein 4:1. Ovtcharov hingegen musste beim mühevollen Sieg gegen den portugiesischen Altstar Marcos Freitas bis in den Entscheidungssatz.