Corona-Beschränkungen: Hörmann wirbt bei Politik um "Augenmaß und Fingerspitzengefühl"

Hamburg (SID) - Präsident Alfons Hörmann vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) appelliert an die Politik, den Sport bei weiteren Corona-Maßnahmen zu verschonen. "Ich hoffe sehr, dass mit Augenmaß und Fingerspitzengefühl gehandelt wird", sagte Hörmann dem SID. Der Sport gehöre nicht zu den "Problemauslösern", sondern durch seine engmaschigen Kontrollen und die Disziplin aller Beteiligten zu den "Problemlösern" der Krise.
Hörmann wirbt für ein "partnerschaftliches Miteinander, geprägt von Maß und Mitte", es dürfe "keine populistisch ausgerichteten Entscheidungen" geben. Der Top-Funktionär verwies erneut auf drängendere Probleme und Herausforderungen wie Partys und große Familienfeiern. Einen sogenannten Superspreader, einen unkontrollierten Infektionsherd, habe es im Sport bislang nicht gegeben.
Durch einen weiteren Lockdown befürchtet Hörmann eine Vielzahl von Problemen. Neben der "Gefahr der Lethargie und Bewegungslosigkeit" sieht er den "knallharten wirtschaftlichen Aspekt. Die Rücklagen sind aufgebraucht, die Vereine und Verbände haben keine Luft mehr zum Atmen." Es mache sich eine "nackte Existenzangst" breit.
Die Absage des internationalen Turnfestes, das für Mai 2021 in Leipzig geplant war, bezeichnete Hörmann nach zahlreichen Spielabsagen und -verschiebungen als "nächste Hiobsbotschaft. Das sind Entwicklungen, die man ernst nehmen muss. Das sollte jetzt in der Gesellschaft und in der Politik in Berlin ankommen."