Deutsche Bogenschützinnen im Team-Viertelfinale
Bogenschützinnen um Unruh holen Olympia-Bronze
Die deutschen Bogenschützinnen um Lisa Unruh haben bei den Olympischen Spielen in Tokio die Bronzemedaille gewonnen.
Tokio (SID) - Unruh (Berlin), Michelle Kroppen (Jena) und Charline Schwarz (Feucht) setzten sich im Teamwettbewerb am Sonntag im Duell um Platz drei 5:1 gegen Belarus durch und holten damit die zweite deutsche Medaille in Japan.
"Es ist überwältigend. Ich freue mich riesig", sagte Unruh: "Es war super, es war total spannend. Wir haben super geschossen. Das war geil!"
Zuvor hatten Unruh und Co. im Yumenoshima Park Archery Field durch das 1:5 gegen das Russische Olympische Komitee (ROC) das Finale um Gold verpasst. Auf dem Weg in die Medaillenspiele waren Siege jeweils mit 6:2 gegen Taiwan und Mexiko gelungen. Die Goldmedaille ging wie bei allen bisherigen Auflagen des Teamwettbewerbs der Frauen an Südkorea.
"Wir haben an das anknüpfen können, was wir uns das ganze Jahr erarbeitet haben", sagte Bundestrainer Oliver Haidn: "Ich bin so stolz auf die Mannschaft. Das tut so gut. Wir sind einfach nur glücklich, dass wir unseren Familien und unseren Fans etwas zurückgeben konnten. Alle haben es super gemacht."
In gleicher Besetzung hatte das deutsche Team bei der EM in Antalya Anfang Juni die Silbermedaille gewonnen. Für Unruh ist es das zweite olympische Edelmetall, 2016 hatte sie mit einem sensationellen Siegeszug im Einzel von Rio Silber gewonnen. Die WM-Vierte Kroppen und die erst 20 Jahre alte Schwarz feierten in Tokio ihren größten Karriereerfolg und holten im Erwachsenenbereich jeweils ihre erste Medaille überhaupt auf Weltniveau.
Der Deutsche Schützenbund (DSB) hat damit seit der olympischen Premiere des Wettbewerbs im Jahr 1988 drei Medaillen gewonnen. Barbara Mensing, Cornelia Pfohl und Sandra Wagner-Sachse hatten 1996 in Atlanta Silber geholt. Vier Jahre später sicherte sich das Trio in Sydney Bronze.