Doping-"Anschläge"? NADA erwartet Vorgaben der WADA - und will Sportler schützen
Doping-"Anschläge"? NADA erwartet Vorgaben der WADA - und will Sportler schützen
Angesichts der nachgewiesenen Möglichkeit von Doping-"Anschlägen" auf Sportler erwartet die NADA möglichst zeitnah Handlungsvorgaben durch die WADA.
Köln (SID) - Angesichts der nachgewiesenen Möglichkeit von Doping-"Anschlägen" auf Sportler erwartet die NADA möglichst zeitnah Handlungsvorgaben durch die Welt-Anti-Doping-Agentur. "Die WADA als zentraler Regelungsgeber ist aufgefordert, nun unmittelbar Vorgaben zum Umgang mit den Erkenntnissen der Studie und der Auswirkung auf das Dopingkontrollsystem weltweit zu machen", teilte die Nationale Anti Doping Agentur am Freitag mit.
Eine Recherche der ARD-Dopingredaktion hatte ergeben, wie Sportler ungewollt zu Dopern werden können: Im Rahmen des Experiments, das von der Ethikkommission der Universität Köln genehmigt worden war, wurden den Probanden geringe Mengen verschiedener Anabolika mittels einer Trägersubstanz über die Haut durch minimale Berührungen an Hand, Nacken und Arm verabreicht. Bei allen Probanden ergaben die Erstauswertungen der Proben massiven Dopingverdacht. Die verbotenen Substanzen waren zum Teil schon eine Stunde nach der Applikation und bis zu 15 Tage lang nachweisbar.
Die NADA werde nun "im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles daransetzen, Athletinnen und Athleten vor möglichen Manipulationen und Dopingfallen zu schützen. Sie steht allen Sportlerinnen und Sportlern bei Fragen dazu jederzeit zur Verfügung."
Lösungsansätze sollen zeitnah erarbeitet werden. Man werde die bereits vorhandene Dopinganalytik noch stärker darauf fokussieren, "Abgrenzungen zwischen der unverschuldeten Aufnahme von Dopingsubstanzen und einem bewussten Gebrauch zu Dopingzwecken im Sport zu definieren".
Auch der Ansatz "nicht analytischer Ermittlungen" soll vertieft werden, damit zusätzliche Beweise "einen Dopingverstoß im Einzelfall erhärten aber auch entkräften können".