Fechtern droht WM ohne Einzelmedaille: Kahl letzte Hoffnung
Fechter erstmals seit 1974 ohne Einzelmedaille: Auch Kahl scheitert
Wuxi (SID) - Die deutschen Fechter haben in Wuxi/China erstmals seit Grenoble 1974 bei Weltmeisterschaften, bei denen alle Waffengattungen ausgetragen wurden, keine Einzelmedaille gewonnen. Am Dienstag scheiterte als letzte deutsche Hoffnung auch Florettfechter Alexander Kahl. Der Tauberbischofsheimer verlor im Achtelfinale mit 7:15 am Südkoreaner Heo Jun.
Zuvor waren die Säbelfechterinnen Anna Limbach (Dormagen) und Julika Funke (Künzelsau) vorzeitig gescheitert. Die Weltranglistenzwölfte Limbach unterlag der Russin Swetlana Schewelewa in der zweiten K.o.-Runde 8:15, Funke scheiterte in Runde eins mit 13:15 an der Italienerin Martina Criscio.
"Es war klar, dass es schwer werden wird, aber die supererfolgreichen Zeiten sind doch schon lange vorbei", sagte Sportdirektor Sven Ressel vom Deutschen Fechter-Bund (DFeB) dem SID.
Von den vier Florett-Herren scheiterten sogar gleich drei in der ersten Runde. Der viermalige Weltmeister Peter Joppich (Bonn) unterlag dem Weltranglistenzweiten Alessio Foconi (Italien) 11:15. 2008-Olympiasieger Benjamin Kleibrink war beim 7:15 gegen Giorgio Avola aus Italien chancenlos. Andre Sanita (Bonn) verlor gegen den Franzosen Erwann Le Pechoux 9:15.
Die deutsche Bilanz in den sechs Einzelkonkurrenzen in Wuxi ist ernüchternd. Von den 24 Teilnehmern des Deutschen Fechter-Bundes (DFeB) zogen lediglich fünf ins Achtelfinale ein, danach war Schluss. Fünf blieben bereits in der Qualifikation auf der Strecke, für elf war die erste K.o.-Runde der letzten 64 Endstation, drei schieden in Runde zwei aus.
In den Teamwettbewerben läuft es etwas besser. Das Dormagener Säbelteam um Einzel-Europameister Max Hartung, Matyas Szabo, Benedikt Wagner und Richard Hübers zog mit einem mühsam erkämpften 45:37-Erfolg gegen Kanada ins Viertelfinale am Mittwoch gegen Europameister und Vize-Weltmeister Ungarn ein.
Die Degendamen mit den Leverkusenerinnen Alexandra Ndolo und Alexandra Ehler, Beate Christmann (Tauberbischofsheim) und Monika Sozanska (Offenbach) schafften durch Siege gegen Thailand (45:30) und Italien (42:36) den Einzug in die Top 8. Auch sie haben im Viertelfinale mit dem Olympiazweiten China einen großen Brocken vor sich.