"Fühle mich nicht als Star": Matchwinner Grozer bleibt bescheiden

"Fühle mich nicht als Star": Matchwinner Grozer bleibt bescheiden
Berlin (SID) - Das Lob erreichte Georg Grozer von allen Seiten. Mitspieler und Fans feierten den Matchwinner der deutschen Volleyball-Nationalmannschaft nach dem erfolgreichen Auftakt in die Olympia-Qualifikation gleichermaßen - doch Grozer blieb gewohnt bescheiden.
"Ich fühle mich nicht als Star", sagte der 35-Jährige nach dem 3:0 (25:19, 25:22, 25:20) gegen Tschechien am Sonntagabend: "Ich weiß, dass ich vielleicht schon mehr erreicht habe als andere. Aber ich bin ein Spieler wie alle anderen."
Und doch ist er einer, der mit außergewöhnlichen Fähigkeiten das Niveau des Teams anhebt und die Mannschaft mitreißen kann. Gegen Tschechien schlug Grozers Stunde am Ende des zweiten Satzes: Der für seine Schlaghärte berüchtigte "Hammerschorsch" legte eine beeindruckende Aufschlagserie auf das Parkett, leitete sieben Punkte in Folge ein und drehte fast im Alleingang einen 18:22-Rückstand zum Satzgewinn. "Ich habe Glück gehabt", sagte Grozer und lachte.
21 Punkte hatte Grozer als Top-Scorer am Ende beigetragen. Seine Mitspieler gerieten ins Schwärmen. "Georg ist Georg. Mit ihm ist alles möglich", sagte Libero Markus Steuerwald, "er hat uns den Arsch gerettet."
Grozers Zeit im Nationaltrikot, das steht fest, neigt sich dem Ende zu. Spätestens nach den Sommerspielen in Tokio (24. Juli bis 9. August) wird er seine DVV-Laufbahn beenden. Ob er wirklich noch so lange für den Verband spielt, hängt vom Erfolg beim Qualifikationsturnier in Berlin ab.
"Es wäre schön, die Karriere in der Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen zu beenden", sagte Grozer. Ein Hintertürchen für einen Rücktritt vom Rücktritt, einem weiteren nach seinem Comeback 2017, gibt es nicht. Die Laufbahn auf Klubebene wird er dagegen fortsetzen, die Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung bei Zenit St. Petersburg werden zeitnah vertieft.
Der Grundstein für ein erfolgreiches Qualifikations-Turnier mit der Nationalmannschaft vor dem zweiten Spiel am Montag gegen Belgien (20.10 Uhr/Sport1) ist dank des Erfolgs gegen Tschechien derweil gelegt - vor allem dank Grozer.