Para-Schützin Hiltrop verpasst zweites Gold mit letztem Schuss

Schützen-Skandal: Krenn spricht von "Hetzjagd" - Focken "tief erschüttert"
Sportschützin Natascha Hiltrop hat bei den Paralympischen Spielen in Tokio ihre zweite Goldmedaille ganz knapp verpasst.
Tokio (SID) - Die Siegerin mit dem Luftgewehr leistete sich im Dreistellungskampf mit dem Kleinkaliber mit dem letzten Schuss einen Patzer und rutschte so trotz 0,8 Ringen Vorsprung noch hinter Rio-Siegerin Zhang Cuiping (China) auf Rang zwei ab. Mit Silber rettete sie aber immerhin die zweite Medaille der deutschen Sportschützen in Japan.
"Der letzte Schuss hätte besser laufen können. Aber ich bin vollauf zufrieden", sagte Hiltrop: "Ich hatte keine Probleme meine Konzentration während des langen Wettkampfes aufrechtzuerhalten. Bei den letzten Schüssen war der Pulsschlag dann aber ein wenig zu hoch. Ich konnte das Gerät dadurch nicht ganz ruhig halten."
Bereits in Rio hatte Hiltrop mit Silber mit dem Luftgewehr für das einzige deutsche Edelmetall gesorgt. Ihr Sieg mit dem Luftgewehr am Mittwoch war das erste Gold für die deutschen Para-Sportschützen seit Athen 2004. In der Qualifikation im Dreistellungskampf hatte sich die inkomplett querschnittsgelähmte Athletin des SV Lengers als Sechste ins Finale gezittert.
Elke Seeliger scheiterte derweil nach ihren Mobbingvorwürfen gegen Bundestrainer Rudolf Krenn als Zehnte des Vorkampfes. Die 49-Jährige aus Etzhorn hatte vor den Spielen im Spiegel erklärt, dass sie sich von Krenn "nicht weiter kaputtmachen" lasse. Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) stellte sich daraufhin hinter den Bundestrainer und sprach ihm das Vertrauen aus. Seeliger wurde in Tokio von einem anderen Coach betreut.