Scharfe DBS-Kritik an IPC-Beschluss: "Völlig falsches Signal"
Der DBS hat die Entscheidung des IPC, Russland und Belarus bei den Paralympics in Peking starten zu lassen, scharf kritisiert.
München (SID) - Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) hat die Entscheidung des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), Russland und Belarus bei den Paralympics in Peking starten zu lassen, scharf kritisiert. Der IPC-Beschluss sei "inakzeptabel und in der derzeitigen weltpolitischen Lage ein völlig falsches Signal".
DBS-Präsident Friedhelm-Julius Beucher beklagte die Entscheidung als "enttäuschend und mutlos. Angesichts der täglichen Kriegsgräuel in der Ukraine hätten wir einen solchen Beschluss nicht für möglich gehalten. Es hätte eine konsequente Entscheidung gebraucht, jetzt und nicht im Anschluss an die Paralympics."
Es sei "nicht nachvollziehbar", betonte Chef de Mission Karl Quade, "dass das IPC eine völlig andere Entscheidung trifft als der absolute Großteil der Sportwelt. Seit der Gründung des IPC 1989 bin ich Mitglied der paralympischen Bewegung, doch für diese Entscheidung schäme ich mich zutiefst. Viele nationale Komitees haben totales Unverständnis für diese Entscheidung gezeigt, auch wir."
Der DBS hatte im Vorfeld sowohl öffentlich als auch in einem Schreiben an das IPC einen Ausschluss der russischen und belarussischen Mannschaften von den Paralympischen Winterspielen in Peking gefordert. Dass sich das IPC nun "auf Regeln und Paragrafen beruft, dafür haben wir keinerlei Verständnis. In einer solchen Situation braucht es moralische und politische Entscheidungen, keine juristischen."