WADA-Präsidentschaft: Banka gewinnt wichtige Abstimmung gegen Helleland

Polnischer Sportminister Banka soll WADA-Präsident werden
Straßburg (SID) - Im Rennen um das Amt des künftigen Präsidenten der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat der polnische Sportminister Witold Banka eine wichtige Abstimmung gewonnen. Im für die WADA zuständigen Ad-Hoc-Komitee des Europarates fielen nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP 28 Stimmen auf Banka. Seine wohl ärgste Konkurrentin, Linda Helleland aus Norwegen, derzeit WADA-Vizepräsidentin, bekam 16 Stimmen, der flämische Sportminister Philippe Muyters erhielt fünf Stimmen.
Die Wahl ist formal zwar nicht bindend, dennoch dürfte sie einen wichtigen Hinweis darauf geben, wen die europäischen Regierungen als Nachfolger des scheidenden WADA-Präsidenten Craig Reedie nominieren. Die Entscheidung trifft das Ministerkomitee des Europarats.
Die Wahl zur WADA-Präsidentschaft findet im November auf der Weltkonferenz in Kattowitz/Polen statt. Der Nachfolger des langjährigen Sportfunktionärs Reedie soll turnusgemäß aus der Politik kommen. Politik und Sport teilen sich die Finanzierung der WADA. Ein Gegner des europäischen Kandidaten wird Marcos Diaz aus der Dominikanischen Republik werden.
Helleland hatte zuletzt mit Kritik an der "Russland-Politik" der WADA für Schlagzeilen gesorgt und auch Unterstützung aus dem Sport bekommen. Die ehemalige norwegische Ministerin für Kinder und Gleichberechtigung hatte im vergangenen September als eines von zwei Mitgliedern der WADA-Exekutive gegen eine Wiederaufnahme der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA ausgesprochen.
Banka hatte sich bei der Bekanntgabe seiner Kandidatur für eine stärkere Einheit von Sport und Politik ausgesprochen.