19 Stunden Flug: Dressurteam in Tokio gelandet
19 Stunden Flug: Dressurteam in Tokio gelandet
Nach 19 Stunden Flug sind "Stewardess" Isabell Werth und die deutsche Dressur-Equipe samt ihrer Pferde in Tokio gelandet.
Köln (SID) - Während die Vierbeiner nach ihrer Quarantäne in Aachen sofort in den Equestrian Park transportiert werden konnten, begann für die Zweibeiner eine langwierige Einreise-Prozedur. "Ich glaube, wir müssen jetzt alle paar Minuten Fieber messen", schrieb Ersatzreiterin Helen Langehanenberg bei Instagram: "Ich kann mir kaum vorstellen, dass hier so richtiges Olympia-Feeling aufkommt."
Die Pferde waren bereits am Mittwoch kurz nach Mitternacht in Lüttich in eine Frachtmaschine verladen worden, die sechsmalige Olympiasiegerin Werth begleitete die Vierbeiner beim Transport mit Zwischenstopp in Dubai. Der Rest der Equipe flog nachmittags ab Frankfurt/Main, dabei wäre die planmäßige Abfahrt aus Aachen um ein Haar an den Wassermassen am Mittwoch gescheitert. "Innerhalb kürzester Zeit waren die Straßen rund um das CHIO-Gelände überflutet", schrieb Langehanenberg.
Der Dressur-Wettbewerb beginnt am 24. und 25. Juli mit dem Grand Prix, an beiden Tagen mit jeweils 30 Paaren. Gestartet wird in sechs Gruppen mit je zehn Reitern, darunter 15 Teams und 15 Einzelreiter. Die acht besten Teams aus dem Grand Prix ermitteln am 27. Juli im Grand Prix Special den Mannschafts-Olympiasieger. Drei Reiter bilden eine Equipe, es gibt kein Streichresultat mehr, alle Ergebnisse fließen in die Wertung ein.
In der Grand Prix Kür geht es am 28. Juli um die Einzelmedaillen, hierfür qualifiziert sind die zwei besten Paare aus jeder Grand-Prix-Gruppe sowie sechs "Lucky Loser".
Für Deutschland starten Werth (Rheinberg) mit der 17-jährigen Westfalenstute Bella Rose, Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen) mit der 14-jährigen Trakehnerstute Dalera und Dorothee Schneider (Framersheim) mit dem 15-jährigen Hannoveraner Wallach Showtime. Ersatzreiterin ist Langehanenberg (Billerbeck) mit der 16-jährigen Holsteiner Stute Annabelle.
Werth ist mit sechs Gold- und vier Silbermedaillen die erfolgreichste Reiterin der olympischen Geschichte. Ihr bisher einziges Einzelgold gewann sie 1996 in Atlanta mit dem legendären Gigolo. Schneider holte mit der Mannschaft 2012 in London Silber und 2016 in Rio Gold. Langehanenberg gehörte ebenfalls zur Silber-Equipe in London. Einziger Olympia-Neuling ist Mannschafts-Weltmeisterin Von Bredow-Werndl. Betreut wird das Team von Bundestrainerin Monica Theodorescu und ihrem "Co" Jonny Hilberath.