Das SID-Kalenderblatt am 18. August: Goldene Nacht für Ludwig und Walkenhorst
Das SID-Kalenderblatt am 18. August: Goldene Nacht für Ludwig und Walkenhorst
12.000 frenetische Zuschauer, der berühmteste Strand der Welt und ein entscheidender Mittagsschlaf.
Köln (SID) - 12.000 frenetische Zuschauer, der berühmteste Strand der Welt und ein entscheidender Mittagsschlaf: "Ich kanns gar nicht glauben. Ey, Olympiasieger!", sagte Kira Walkenhorst nach ihrer "Goldenen Nacht" mit Partnerin Laura Ludwig in Rio 2016. Das Hamburger Duo hatte gerade Geschichte geschrieben und als erstes europäisches Beachvolleyball-Frauenteam Olympia-Gold gewonnen.
Das Finale gegen die Lokalmatadorinnen Agatha und Barbara hatte an der Copacabana erst um eine Minute vor Mitternacht (Ortszeit) begonnen. Doch den "Golden Girls" war das egal, ein ausgiebiger Mittagsschlaf war Teil der Vorbereitung. Fast jeder Aufschlag von Ludwig und Walkenhorst wurde von einem Pfeifkonzert begleitet. Doch die Hamburgerinnen behielten kühlen Kopf.
In einem hochklassigen Endspiel konnten sie beim 12:10 im ersten Satz erstmals mit zwei Punkten in Führung gehen - danach waren sie kaum noch zu stoppen. Nach einer Machtdemonstration im zweiten Durchgang verschlugen die Brasilianerinnen nach nur 42 Minuten den zweiten Matchball von Ludwig/Walkenhorst - ehe der damals 30-Jährigen Ludwig sofort die Tränen in die Augen schossen.
"Das ist unwirklich, unglaublich - einfach unbeschreiblich", konnte es Ludwig kaum fassen. Um 1.05 Uhr in der Nacht am 18. August erklang die deutsche Hymne in der Arena am Atlantik, und die beiden realisierten, dass sie in die Fußstapfen des Londoner Gold-Duos Julias Brink und Jonas Reckermann getreten waren.
In der Gold-Nacht folgte eine Gold-Party, die kein Ende nehmen wollte. Immer wieder stießen Ludwig und Walkenhorst mit einem Caipirinha an - dem brasilianischen Nationalgetränk.
"Sie können das Beachvolleyball über Jahre prägen. An ihrem Spiel werden sich viele Teams ausrichten und orientieren", hatte Julius Brink nach dem Triumph prophezeit. Und zumindest für kurze Zeit sollte er Recht behalten. 2017 holte sich das Duo in Wien noch den Weltmeistertitel, ehe Kira Walkenhorst ihre Karriere Anfang 2019 aus gesundheitlichen Gründen beenden musste.