Diskussion um China-Boykott: Coe will nicht die "Zugbrücke hochziehen"
Diskussion um China-Boykott: Coe will nicht die "Zugbrücke hochziehen"
Sebastian Coe, Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes World Athletics (WA), hält nichts von Boykotten wegen der Menschenrechtslage in China.
Köln (SID) - "Es ist besser, in den Dialog zu gehen als die Zugbrücke hochzuziehen", sagte der Brite am Dienstag in einer Pressekonferenz zum Jahresabschluss.
Als Konsequenz aus dem Fall um Tennisspielerin Peng Shuai, die den ehemaligen chinesischen Vizepremier Zhang Gaoli öffentlich des sexuellen Missbrauchs bezichtigt hatte und danach zwischenzeitlich verschwunden war, setzte die Tennisspielerinnen-Organisation WTA alle Turniere in China und Hongkong aus. Es gibt auch Diskussionen um einen Boykott der Winterspiele in Peking (4. bis 20. Februar).
Die USA, Kanada, Australien, Neuseeland und Großbritannien haben wegen mutmaßlicher Menschenrechtsverletzungen einen diplomatischen Boykott für die Peking-Spiele beschlossen. Sportler betrifft die Entscheidung nicht, sie sollen am Großereignis teilnehmen.
World Athletics habe "klare und starke Prinzipien" bezüglich "Menschenrechten oder Nachhaltigkeit", betonte Coe. Er halte aber grundsätzlich nichts von Sportboykotten. Diese würden "nicht das erreichen, was sie sollen", sagte der 65-Jährige.