Druck auf IOC wächst: USA für Olympia-Verschiebung - wohl kein britisches Team
Druck auf IOC wächst: USA für Olympia-Verschiebung - wohl kein britisches Team
Köln (SID) - Das us-amerikanische Olympia- und Paralympische Komitee USOPC sprach sich dagegen aus, die Sommerspiele wie geplant vom 24. Juli bis 9. August stattfinden zu lassen. Zudem kündigte das britische Olymia-Komitee BOA an, bei einem Festhalten an dem Termin wohl kein Team nach Japan zu schicken.
"Es ist mehr als klar, dass der Weg hin zu einer Verschiebung der vielversprechendste ist", hieß es am Montag in der USOPC-Erklärung, "wir fordern das IOC dringend auf, alle Schritte einzuleiten, dass die Spiele unter sicheren und fairen Bedingungen durchgeführt werden."
Bei Sky Sports News erklärte BOA-Chef Hugh Robertson: "Wenn sich das Virus wie von der Regierung vorhergesagt weiter ausbreitet, glaube ich nicht, dass wir ein Team entsenden werden."
Das IOC hatte sich am Sonntag eine vierwöchige Frist für eine Entscheidung eingeräumt. Am Montagabend sagte das langjährige IOC-Mitglied Dick Pound der Zeitung US Today, eine Verschiebung sei vom Ringe-Orden bereits beschlossen. "Die Spiele werden nicht am 24. Juli beginnen, so viel weiß ich", sagte der Kanadier. Das IOC bezeichnete Pounds Aussagen auf SID-Anfrage indes als die Interpretation eines Einzelnen.
Vor den Briten hatte sich Kanada als erstes Land bereits entschieden, keine Mannschaft nach Tokio zu entsenden, sollte der Termin nicht verschoben werden. Premierminister Justin Trudeau, der sich derzeit in Corona-Isolation befindet, begrüßte dies ausdrücklich. "Es ist herzzerreißend für viele Menschen, (...), aber es ist die absolut richtige Ansage", sagte Kanadas Regierungschef. "Alle anderen sollten diesem Vorbild folgen."
Das australische NOK forderte seine Athleten auf, sich auf Olympia im Jahr 2021 vorzubereiten, die Schweiz beantragte am Montag eine Verschiebung der Spiele. Auch der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) bevorzugt eine Austragung im kommenden Jahr.
Die Erklärung aus den USA basiert auf einer Umfrage unter 1780 Sportlern. Demnach waren 68 Prozent der Befragten für eine Verschiebung. "Unsere wichtigste Erkenntnis aus den Aussagen der Athleten ist, dass selbst bei einer signifikanten Veränderung der Gefährdungslage die erheblichen Beeinträchtigungen für das Training, die Dopingkontrollen und den Qualifikationsprozess nicht behoben werden können", heißt es in dem US-Statement.