IOC: Russen bei Olympia 2026 nur als neutrale Einzelathleten

Coventry macht es wie Bach in Paris: Die Sportnation Russland bleibt auch bei den Winterspielen im Februar in Cortina d'Ampezzo außen vor.
Als Nation bleibt Russland auch bei den Olympischen Winterspielen in Cortina d'Ampezzo (6. bis 22. Februar 2026) außen vor. Die Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hat bei ihrer Sitzung in Mailand beschlossen, angesichts des fortlaufenden Angriffskrieges gegen die Ukraine Sportlerinnen und Sportler aus Russland sowie Belarus wie in Paris 2024 nur als Einzelathleten unter neutraler Flagge und bei Erfüllung strenger Kriterien zuzulassen. Dies gab IOC-Präsidentin Kirsty Coventry am Freitag bekannt.
"Der Vorstand wählt exakt denselben Ansatz wie in Paris. Nichts hat sich geändert", sagte Coventry bei einer Pressekonferenz. Mit dieser Entscheidung war im Vorfeld gerechnet worden. "Wir sind von der Art und Weise, wie die Dinge in Paris abgewickelt wurden, überzeugt und müssen für Fairness sorgen", führte die Nachfolgerin des Deutschen Thomas Bach aus.
Bei den Sommerspielen in Frankreichs Hauptstadt waren im vergangenen Jahr 15 Aktive aus Russland sowie 17 aus Belarus als "Neutrale" am Start gewesen. Die Größe der Delegationen in Mailand und Cortina d'Ampezzo hängt nun von den internationalen Fachverbänden ab, die für den Qualifikationsprozess verantwortlich sind und von denen einige weiterhin Russen und Belarussen von ihren Wettkämpfen ausschließen. Derzeit bemühen sich allerdings beispielsweise je zwei Eiskunstläuferinnen und Eiskunstläufer aus Russland bei der Olympia-Nach-Qualifikation in Peking um Tickets für die Spiele in knapp fünf Monaten.
Wenige Tage nach dem Angriff Russlands mithilfe von Belarus auf die Ukraine am 24. Februar 2022 hatte das IOC allen internationalen Sportverbänden empfohlen, Athleten und Teams aus Russland und Belarus nicht zu internationalen Wettkämpfen einzuladen. Diese Empfehlung lockerte die Ringe-Organisation im März 2023. Unter anderem unter der Prämisse, den Krieg nicht zu unterstützen oder keine Verbindung zum Militär zu haben, wurden immer mehr Einzelathleten von den jeweiligen Fachverbänden wieder zugelassen. Vor den Sommerspielen von Paris verzichteten einige russische Verbände aus Protest gegen die Sanktionen auf die Entsendung formal zugelassener Athleten.