Organisatoren ringen um Fackellauf in Osaka
Organisatoren ringen um Fackellauf in Osaka
In der Debatte über den olympischen Fackellauf in Osaka ringen die Organisatoren offenbar um einen Kompromiss.
Osaka (SID) - Osakas Gouverneur Hirofumi Yoshimura relativierte am Freitag seine Absageforderung wegen sprunghaft gestiegener Corona-Infektionen und schloss nur noch öffentliche Straßen der Millionen-Metropole für das über zwei Tage geplante Spektakel (13./14. April) aus. Ansätze für eine Lösung ließ der Politiker allerdings nicht erkennen.
"Es tut uns leid für die Läufer, aber der Fackellauf wird nicht auf den Straßen von Osaka stattfinden", sagte Yoshimura zu Journalisten: "Wir werden mit dem Organisationskomitee diskutieren, ob es Alternativen gibt."
Am Donnerstag hatte der Gouverneur ebenso wie Osakas Bürgermeister Ichiro Matsui für eine vollständige Absage der Veranstaltung in ihrer Stadt plädiert. Für die erhoffte Olympia-Begeisterung der japanischen Bevölkerung wäre ein Ausfall in Osaka ein Rückschlag, obwohl auch Olympia-Minister Tamayo Marukawa eine Absage angesichts der Pandemie-Entwicklung vor Ort als "vernünftig" bezeichnete.
OK-Chefin Seiko Hashimoto allerdings will offenbar zumindest noch einen Teil retten und brachte gegenüber Medienvertretern einen Termintausch mit anderen Städten ins Gespräch. "Wir müssen flexibel sein, sodass wir in der Lage sind zu wechseln", sagte Hashimoto.
Der Fackellauf hat am 25. März in Fukushima begonnen. Zuschauer dürfen nur unter Schutzmaßnahmen und in der Nähe ihres Wohnortes teilnehmen. Die 10.000 Fackelträger sowie die Organisatoren müssen ebenfalls Infektionsschutz-Vorgaben einhalten.
Enden soll der über 9600 Kilometer lange Lauf durch planmäßig alle 47 japanischen Präfekturen nach 121 Tagen bei der Eröffnungsfeier am 23. Juli im Olympiastadion von Tokio. Zuletzt hatten die Organisatoren entschieden, dass die Spiele ohne ausländische Zuschauer stattfinden müssen.
Der Fackellauf hat etliche Gegner im Land. Mehrere Dutzend Fackelträger sind ausgestiegen, nachdem sie Bedenken wegen der Ansteckungsgefahr geäußert hatten. Beamte aus einigen Präfekturen drohten, den Lauf zu unterbrechen, falls die Coronamaßnahmen nicht verbessert würden.