Springreit-Bundestrainer Becker: "Top-Reiter haben wir - die Top-Pferde fehlen"
Springreit-Bundestrainer Becker: "Top-Reiter haben wir - die Top-Pferde fehlen"
Aachen (SID) - Bundestrainer "Den reiterlichen Vorsprung haben wir verloren", sagte der 59-Jährige der Berliner Morgenpost: "Weltweit kaufen Reiter Top-Pferde, lassen sich ausbilden - von vielen Deutschen und anderen Europäern übrigens. Top-Reiter haben wir. Nur die Top-Pferde fehlen."
Einen weiteren Grund sieht Becker im Umbruch in seiner Equipe nach dem Gewinn der Mannschafts-Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen vor zwei Jahren. "Leider können wir auf Paare, die 2016 bei Olympia in Rio erfolgreich waren, nicht mehr zurückgreifen", sagte er. So beendete der viermalige Olympiasieger Ludger Beerbaum (Riesenbeck) seine Karriere in der Nationalmannschaft. Die beiden Top-Reiter Christian Ahlmann (Marl) und Daniel Deußer (Mechelen) dürfen nicht für Deutschland starten, da sie die Athleten- und Schiedsvereinbarungen des Deutsche Olympischen Sportbundes (DOSB) nicht unterschreiben.
Deshalb habe man "verstärkt auf jüngere Leute gesetzt", erklärte Becker. Routinier Marcus Ehning (Borken) sei dabei "eine große Hilfe" gewesen. "Reitern wie Laura Klaphake und Maurice Tebbel gehört die Zukunft", sagte der Bundestrainer: "Aber natürlich fehlen ihnen noch Konstanz und Erfahrung." Sowohl Klaphake (Steinfeld) als auch Tebbel (Emsbüren) sind erst 24 Jahre alt.
Trotz seiner jungen Mannschaft, angeführt vom 44-jährigen Ehning, blickt Becker optimistisch auf die kommenden Großereignisse. Für den Nationenpreis des CHIO in Aachen am Donnerstagabend gab er das Ziel aus, "unter die ersten drei zu kommen". Bei den Weltreiterspielen in Tryon/North Carolina (11. bis 23. September) soll dann laut Becker eine Mannschaftsmedaille folgen.