Giro: Ackermann bei Carapaz-Sieg starker Vierter, Roglic baut Gesamtführung aus
Giro: Ackermann bei Carapaz-Sieg starker Vierter, Roglic baut Gesamtführung aus
Frascati (SID) - Im steilen Finale der 235 km langen Etappe von Orbetello hinauf ins Ziel in Frascati vor den Toren Roms überraschte der Sprinter von Bora-hansgrohe mit Platz vier. Es triumphierte der Vorjahresvierte Richard Carapaz aus Ecuador (Movistar) knapp vor Caleb Ewan (Australien/Lotto-Soudal) und dem Italiener Diego Ulissi (UAE Team Emirates).
"Wir haben im Finale nur noch Vollgas gegeben, aber am Ende hatte ich nicht mehr die Beine, um um den Sieg zu kämpfen. Trotzdem können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein", sagte Giro-Debütant Ackermann, der mit seiner dritten Top-Vier-Platzierung das Rote Trikot des besten Sprinters zurückeroberte.
Ein großer Gewinner war auch Primoz Roglic. Der slowenische Spitzenreiter vom Team Jumbo-Visma kam in der nur sechsköpfigen Kopfgruppe ins Ziel und baute seine Führung im Gesamtklassement weiter aus. Tom Dumoulin (Sunweb), Giro-Sieger von 2017 und Vorjahres-Zweiter, fiel nach einem Sturz fast aussichtslos zurück.
Durch eine Sturzserie fünf Kilometer vor dem Ziel war das Feld in mehrere Gruppen auseinandergerissen. Die Mitfavoriten um den britischen Vuelta-Sieger Simon Yates (Mitchelton-Scott) und den zweimaligen Giro-Sieger Vincenzo Nibali (Italien/Bahrain-Merida) verloren dabei je 16 Sekunden auf Roglic und liegen im Gesamtklassement auf den Plätzen zwei und drei nun schon 35 beziehungsweise 39 Sekunden zurück.
Viel schlimmer erwischte es aber Dumoulin. Der Niederländer krachte sechs Kilometer vor dem Ziel in den Straßengraben und rollte angeschlagen mit über vier Minuten Rückstand über die Linie. "Das ist wahnsinnig bitter für uns", sagte Sunwebs Sportlicher Leiter Matthew Winston.
Eine Röntgenuntersuchung am frühen Abend ergab immerhin, dass der 28-Jährige ohne Knochenbrüche blieb. "Das ist gut, aber mein Knie ist stark angeschwollen. Ich war auf den letzten Kilometern nicht mehr in der Lage, Kraft auf die Pedale zu bringen. Deshalb weiß ich nicht, wie es morgen gehen wird", sagte Dumoulin, der seine Ambitionen im Gesamtklassement als "erledigt" bezeichnete.
Roglic wollte seinen Rivalen dagegen noch nicht ganz abschreiben. "Das ist natürlich schade für Tom, aber vorbei ist es für ihn noch nicht. Wir haben in der Geschichte des Giro oft genug gesehen, dass viel passieren kann", sagte der Topfavorit.
Die fünfte Etappe führt am Mittwoch über 140 km von Frascati nach Terracina und bietet den Sprintern um die bei diesem Giro schon je einmal erfolgreichen Ackermann und Fernando Gaviria (Kolumbien) erneut die Chance zum Etappensieg. Die letzten 40 km inklusive der Zielankunft am südlichsten Punkt des diesjährigen Giro sind topfeben. Die Italien-Rundfahrt endet am 2. Juni nach 3578,8 km in Verona.