Pogacar gewinnt Strade Bianche nach 81-km-Flucht

Der slowenische Radstar Tadej Pogacar hat nach einer spektakulären Soloflucht zum zweiten Mal das Frühjahresrennen Strade Bianche in Italien gewonnen. Der zweimalige Tour-Champion vom UAE Emirates Team setzte sich beim "Paris-Roubaix des Südens" nach einer Alleinfahrt über 81 der insgesamt 215 km in Siena mit 2:46 Minuten Vorsprung auf den Letten Tom Skujins durch - genau diese Attacke hatte er schon vor dem Rennen angekündigt.

"Es waren wirklich harte Bedingungen. Es gab da einen Moment, da hat man wirklich nichts mehr gesehen, und da habe ich dann angegriffen", sagte Pogacar: "Ich wusste, dass es lang wird. Aber als ich einmal den Vorsprung hatte, wusste ich, dass ich es auch zuende bringe."

Dritter wurde der Belgier Maxim Van Gils (+2:47), Vorjahressieger Thomas Pidcock (Großbritannien) hatte als Vierter 3:50 Minuten Rückstand. Bester Deutscher war Bora-hansgrohe-Profi Lennard Kämna auf Rang 20.

Pogacar (25), der die "Strade" bereits 2022 als Solist mit damals 37 Sekunden Vorsprung gewonnen hatte, zeigte sich in seinem ersten Saisonrennen bereits in beeindruckender Form. Bei der um rund 30 km verlängerten 18. Auflage der "weißen Straßen" mit gut 70 km auf den namensgebenden und diesmal vom Regen aufgeweichten Schotterpisten ließ Pogacar den Konkurrenten mit seinem Antritt keine Chance.

Dass er am schweren Monte Sante Marie attackieren würde, hatte Pogacar im Interview vor dem Rennstart grinsend prophezeit - und machte sein Versprechen eindrucksvoll wahr. Schnell fuhr er über zwei Minuten Vorsprung heraus, wirkte an Anstiegen fast mühelos. Teilweise lag er über dreieinhalb Minuten vor den Verfolgern und kontrollierte den Vorsprung in der Schlussphase spielerisch.

Anders als sein großer Tour-Rivale Jonas Vingegaard (Dänemark) fährt Pogacar eine ausgiebige Klassiker-Saison, im Vorjahr gewann er unter anderem die Monumente Flandern- und Lombardei-Rundfahrt. Die Tour de France beginnt am 29. Juni in Florenz und endet am 21. Juli in Nizza.