Coronavirus: Sport drohen massive Einschnitte - Spahn für Absagen von Großveranstaltungen
Spahn "verwundert" über Union-Heimspiel gegen Bayern mit Fans
Köln (SID) - Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) befürwortet eine Absage aller Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern.
"Sie werden aus meiner Sicht immer noch zu zaghaft abgesagt. Angesichts der dynamischen Entwicklung der letzten Tage sollte das schnell geändert werden", teilte Spahn bei Twitter mit: "Nach zahlreichen Gesprächen mit Verantwortlichen ermuntere ich ausdrücklich, Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern bis auf Weiteres abzusagen."
Davon betroffen wäre ein Großteil der deutschen Sportwelt: Darunter beispielsweise die Fußball-Bundesliga, die Champions-League-Begegnungen von RB Leipzig gegen Tottenham Hotspur am Dienstag sowie Bayern München gegen den FC Chelsea (18. März) oder auch das Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Italien (31. März). Darüber hinaus beginnen am Mittwoch die Play-offs der Deutschen Eishockey Liga (DEL).
"Ich bin mir bewusst, welche Folgen das für Bürgerinnen und Bürger oder Veranstalter hat", erklärte Spahn weiter: "Wir werden in den nächsten Tagen darüber sprechen, wie wir mit den wirtschaftlichen Folgen umgehen. Klar ist aber: Unsere Gesundheit geht vor."
Zuvor hatte bereits die Deutsche Fußball Liga (DFL) ein zeitnahes Treffen mit den Profiklubs angekündigt. "Das Coronavirus bringt die gesamte Gesellschaft und damit auch den Fußball in eine schwierige Situation", sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert: "Selbstverständlich gilt der Gesundheit der Bevölkerung und damit auch aller Fußball-Fans oberste Priorität. Dabei muss es das Ziel sein, in unterschiedlichen Lebensbereichen den jeweils angemessenen Weg zu finden zwischen berechtigter Vorsorge und übertriebener Vorsicht."
Allerdings machte Seifert auch klar, es stehe außer Frage, "dass die Saison wie vorgesehen bis Mitte Mai zu Ende gespielt werden muss, um Auf- und Absteiger sowie die Teilnehmer für die internationalen Wettbewerbe zu ermitteln. Nur so erhalten Klubs und DFL trotz schwieriger Umstände für die kommende Spielzeit Planungssicherheit."