Gladbach siegt nach Corona-Wirbel um Embolo
Unbeeindruckt vom Corona-Wirbel um Breel Embolo hat Borussia Mönchengladbach den Anschluss an die Champions-League-Plätze hergestellt.
Mönchengladbach (SID) - Die Mannschaft von Trainer Marco Rose besiegte auch ohne den aus dem Kader gestrichenen Schweizer Stürmer Werder Bremen etwas glücklich mit 1:0 (0:0) und sorgte für einen versöhnlichen Abschluss der Hinrunde. Weniger als die 28 Punkte hatte der fünfmalige deutsche Meister allerdings zuletzt vor vier Jahren auf dem Konto.
Innenverteidiger Nico Elvedi (66.) traf für die Gastgeber mit einem sehenswerten Flugkopfball. Bremen wartet seit Oktober 2010 auf einen Sieg im Borussia-Park und schließt die Vorrunde der Fußball-Bundesliga mit 18 Zählern ab. Joker Milot Rashica hätte beinahe noch den Ausgleich für Werder erzielt, traf aber nur den Pfosten (87.). Auch Leonardo Bittencourt vergab noch eine große Chance (90.).
"Dieser Dreier war richtig wichtig", meinte Matchwinner Elvedi, der am Ende mit seinen Kollegen noch um den Sieg zittern musste, bei Sky: "Natürlich haben wir das Thema, dass wir in der Schlussphase einige Gegentore bekommen. Heute war das Glück auf unserer Seite."
Bremens Kevin Möhwald klagte: "Ein Tor durch einen Standard ist der Worst Case. Wir hatten gute Kontergelegenheiten, gute Chancen, aber schlussendlich stehten wir ohne Punkte da, deshalb sind wir enttäuscht."
Embolo gehörte aufgrund eines möglichen Verstoßes gegen die Corona-Schutzverordnung vorsorglich nicht zum Kader. Er soll nach SID-Informationen am Samstag zu den 23 Gästen einer Party am Essener Baldeneysee gehört haben. Ob er am Freitag zum Rückrundenstart gegen Borussia Dortmund zur Verfügung steht, hängt von den weiteren Coronatests ab.
Mit Blick auf das BVB-Spiel verzichtete Rose in der Startelf auf Topscorer Lars Stindl, Denis Zakaria und Ramy Bensebaini. Die Gastgeber übernahmen dennoch gegen tief stehende Bremer das Kommando und hatten beim Kopfball von Elvedi die frühe Chance zur Führung (6.).
In der Folge fiel den Gladbachern gegen gut organisierte Gäste aber wenig ein. Der Ball lief zu langsam durch die Reihen der Borussia, um das 5-3-2-System der Norddeutschen auseinanderzuziehen. Stindl-Vertreter Hannes Wolf, Patrick Herrmann und Alassane Plea trafen zudem zu oft die falsche Entscheidung.
Die Bremer wagten sich mit zunehmender Dauer immer mehr aus ihrer Deckung und hatten die beiden größten Möglichkeiten im ersten Durchgang. Romano Schmid scheiterte mit seinem Gewaltschuss von der Strafraumgrenze aber am sensationell reagierenden Torhüter Yann Sommer (27.). Geburtstagskind Matthias Ginter rettete zehn Minuten später zudem auf der Linie gegen Felix Agu.
Auch nach dem Wechsel änderte sich zunächst nichts. Gladbach fand kein Mittel, um die Bremer ernsthaft in Gefahr zu bringen. Werder stand stabil, verteidigte aufmerksam und setzte nach vorne immer wieder Nadelstiche.
Rose reagierte auf die fehlerhafte Vorstellung seiner Mannschaft und brachte nach knapp einer Stunde Stindl und Laszlo Benes. Die Borussia erhöhte in der Folge ein wenig den Druck, ließ spielerisch aber weiterhin viel vermissen. Die Führung fiel nach einer Standardsituation. Die Freistoßflanke von Benes verwertete Elvedi stark.