"Hol die Kameltreiber": BDR-Sportdirektor entschuldigt sich für rassistische Anfeuerungen
"Keine Kamelrennen bei Olympia": Lagab kontert Moster-Rufe
Patrick Moster, Sportdirektor des Bundes Deutscher Radfahrer, hat sich für seine rassistischen Anfeuerungsrufe während des Zeitfahrens entschuldigt.
Fuji (SID) - Patrick Moster, Sportdirektor des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), hat sich für seine rassistischen Anfeuerungsrufe während des olymischen Zeitfahrens entschuldigt. "Es tut mir wahnsinnig leid. Ich kann mich nur für die getätigten Worte entschuldigen", sagte Moster dem SID und bekräftigte: "Es ist momentan sehr viel Stress und Hektik, dass ist aber keine Entschuldigung. Das darf nicht passieren."
"Hol die Kameltreiber! Hol die Kameltreiber! Komm!"
Patrick Moster, Radsporttrainer des Bundes Deutscher Radfahrer, versucht Nikias Arndt beim Olympischen Zeitfahren anzufeuern. Vor Arndt fahren ein Algerier und ein Eritreer. #Tokyo2020 pic.twitter.com/UoDLVQWlWf— Deutschlandfunk Sport (@DLF_Sport) July 28, 2021
"Hol die Kameltreiber, hol die Kameltreiber, komm", hatte Moster vom Straßenrand aus Nikias Arndt während des Rennens der Männer zugerufen. Vor Arndt waren der Eritreer Amanuel Ghebreigzabhier und der Algerier Azzedine Lagab im Kampf gegen die Uhr auf die Strecke gegangen. Er könne es sich selbst nicht erklären, wie es zu dieser Äußerung gekommen sei, sagte Moster.
Auch der DOSB reagierte. "Das Team D steht für die Einhaltung der olympischen Werte Respekt, Fairplay und Toleranz und lebt diese in all ihren sportlichen Wettbewerben", sagte Präsident Alfons Hörmann und betonte: "Es ist wichtig, dass sich Patrick Moster unmittelbar nach dem Wettkampf entschuldigt hat." Der DOSB will noch heute das persönliche Gespräch mit Moster suchen und die Situation aufarbeiten.
So zeigt sich das deutsche Olympia-Team auf Instagram:
"Ich bin in keinsterweise gegen ausländische Mitkonkurrenten in rassistischer Absicht oder ähnlichem unterwegs", betonte Moster weiter. Er "schätze und achte die Leistungen, die von allen Sportlern hier gebracht werden". Moster bekräftigte, dass er auch in seinem Bekanntenkreis Freunde mit Wurzeln aus Nordafrika habe.