Keine Wende nach Krisen-Camp: HSV droht immer mehr das "Relegations-Triple"
Keine Wende nach Krisen-Camp: HSV droht immer mehr das "Relegations-Triple"
Hamburg (SID) - Dem Hamburger SV droht nach einer erneut schwachen Vorstellung immer mehr das unrühmliche "Relegations-Triple": Trotz eines dreitägigen Krisen-Camps in der niedersächsischen Provinz verpasste das Team von Trainer Markus Gisdol beim 0:0 gegen den direkten Konkurrenten Mainz 05 eine Trendwende im Kampf um den Klassenerhalt.
Der HSV schwebt weiter auf Rang 16 hinter den punktgleichen Rheinhessen um Coach Martin Schmidt in akuter Abstiegsgefahr, nach 2014 und 2015 könnte der Bundesliga-Dino erneut auf die Nervenprobe in der Relegation gestellt werden. Vier Punkte trennen die Hamburger vom FC Ingolstadt auf Rang 17. Für Mainz hatte es Priorität, vor den Hanseaten zu bleiben.
"Extrem zusammenrücken" und in Rotenburg den "Geist beschwören" - so beschrieb Gisdol die Zielstellung für das kurzfristig vereinbarte Trainingslager, an dem unter anderem der aussortierte Ex-Kapitän Johan Djourou nicht mehr teilnehmen durfte. Mainz hatte vor dem Kellerduell dagegen auf außergewöhnliche Maßnahmen verzichtet.
Der HSV begann vor 53.915 Zuschauern mit dem 18 Jahre alten Startelf-Debütant Vasilije Janjicic im zentral defensiven Mittelfeld und Christian Mathenia im Tor, der sofort hellwach sein musste. In der 7. Spielminute parierte Mathenia mit zwei starken Reaktionen erst gegen Jhon Cordoba und dann gegen Yoshinori Muto. Die Szene bewies, dass sich Mainz keinesfalls verstecken wollte. Viel mehr war die Partie in der Anfangsviertelstunde offen - Filip Kostic kam per Linksschuss zur ersten Gelegenheit der Gastgeber (14.).
Ansonsten war zunächst einmal wenig von Torgefahr und Kreativität bei den geforderten Hamburgern zu registrieren, die oft hohe Bälle Richtung Bobby Wood spielten. Lewis Holtby rieb sich hinter der Sturmspitze auf, erhielt jedoch im Offensivzentrum zu wenig Unterstützung. Auf der Gegenseite lieferte sich Cordoba packende Duelle mit Kyriakos Papadopoulos, konnte sich aber nicht entscheidend durchsetzen.
So dauerte es bis zur 39. Spielminute, bis wieder Aufregung im Volksparkstadion aufkam: Aaron Hunt ging nach einem Dribbling gegen Stefan Bell im Mainzer Strafraum zu Boden, doch die Pfeife von Schiedsrichter Daniel Siebert blieb zurecht stumm (39.). Im Gegenzug prüfte Cordoba Mathenia per Fernschuss, Mainz war der Führung nun näher.
Auch nach dem Wechsel sahen die Zuschauer statt spielerischer Finesse viel Kampf und Krampf auf beiden Seiten. Mainz hatte kein Interesse, den Gastgebern Spielräume zu öffnen und agierte verhalten. Der HSV hatte weiter kaum Mittel, suchte zu selten den Weg über die Außenbahnen. Gisdol brachte mit Bakery Jatta für Holtby einen weiteren 18-Jährigen für die heiße Schlussphase.
Beim HSV konnten Mathenia und Papadopoulos überzeugen. HSV-Verteidiger Mergim Mavraj sah kurz vor Schluss noch seine fünfte Gelbe Kate und fehlt seinem Team am kommenden Samstag bei Schalke 04. Mainz hatte in Kapitän Bell und Pablo de Blasis seine stärksten Akteure.