Olympia 2021: Hartung kann sich gefüllte Stadien "kaum vorstellen"

Olympia 2021: Hartung kann sich gefüllte Stadien "kaum vorstellen"
Köln (SID) - Max Hartung, Präsident des Vereins Athleten Deutschland, empfindet Olympische Spiele in Tokio in knapp einem Jahr mit vielen Zuschauern derzeit als unrealistisches Szenario. "Ich kann mir gefüllte Stadien in Japan zum jetzigen Zeitpunkt kaum vorstellen ohne wirksamen Impfstoff", sagte der viermalige Fecht-Europameister der Bild-Zeitung.
Wegen der Coronakrise könne er sich vorstellen, "dass etwas anderes stattfindet als Olympia. Es wird nicht die Begegnung der Welt, auf die ich mich gefreut habe", so Hartung weiter. Das hänge mit zu erwartenden Hygiene- und Sicherheitskonzepten zusammen. "Es kann kein Olympisches Dorf geben mit einer großen Mensa, in der alle zum Essen zusammenkommen. Und es gibt sicher auch keine Partys im Deutschen Haus, wie wir sie kennen", führte der 30-Jährige aus.
Olympische Spiele sind aus Hartungs Sicht als globales Großevent "für die Verbreitung des Virus gefährlicher als Apres Ski in Ischgl". Bei Coronafällen im Olympischen Dorf würde er während der Spiele (23. Juli bis 8. August 2021) mit drastischen Maßnahmen rechnen: "Es ist denkbar, dass dann ganze Sportarten während der Spiele wegfallen."
Generell wünschte sich Hartung erneut einen konstruktiveren Austausch mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC): "Wir fordern Transparenz, Rechenschaft und echte Teilhabe vom IOC." Den bisherigen Dialog mit Telefonkonferenzen beschrieb er als "eher eine Einbahnstraße mit den neuesten Wasserstandsmeldungen als echter Austausch".