Mainz 05 vs. BVB: Noten und Einzelkritik
Am Mittwochabend trat Borussia Dortmund im Rahmen der englischen Woche beim FSV Mainz 05 an. In einer insgesamt schwachen Partie sicherte sich der BVB dank eines späten Treffers einen glücklichen 2:1-Auswärtssieg. Alle Akteure in der Einzelkritik:
FSV Mainz 05 - TOR: Finn Dahmen - Note: 3,0
Hatte bei beiden Gegentoren keine Abwehrchance. Hielt dafür aus kurzer Distanz stark gegen Moukoko (7.), war gegen die Distanzschüsse von Süle (8.) und Malen (38.) ebenfalls zur Stelle. Mit dem Ball am Fuß ordentlich.
ABWEHR: Andreas Hanche-Olsen - Note: 4,5
Gab als Winterneuzugang sein Debüt für die Mainzer. Offenbarte auf der rechten Seite in der Dreierkette noch Abstimmungsschwierigkeiten im Stellungsspiel. Verlor zudem ein paar wichtige Zweikämpfe. Schlug im Spielaufbau viele lange Bälle, die meisten kamen nicht an.
Edimilson Fernandes - Note: 3,0
Legte den Führungstreffer mit seiner präzisen Ecke auf. Fälschte wenig später den Schuss von Ryerson unhaltbar für den eigenen Schlussmann ins Tor ab (4.). Bekam in der Abwehrzentrale danach nicht in jeder Szene Zugriff. Gerade wenn es beim BVB schnell ging, wurde es bei ihm eng.
Anthony Caci (bis 80.) - Note: 2,0
Verteidigte vielfach geschickt nach vorne. Machte es auch sonst in den Duellen mit Adeyemi sehr gut. Verlor im ganzen Spiel keinen einzigen Zweikampf und ließ über seine Seite nur ganz wenig zu.
Alexander Hack (ab 80.) - ohne Bewertung
Hatte etwas Glück, dass ihm sein Fehler gegen Haller nicht um die Ohren flog (85.). Unter dem Strich wirkte die FSV-Abwehr mit ihm deutlich wackeliger in den letzten Aktionen.
MITTELFELD: Silvan Widmer - Note: 3,5
Agierte am Ball zunächst sehr fehleranfällig, wachte im zweiten Durchgang aber etwas auf. Brachte noch mehrere gefährliche Flanken in den Strafraum. Hinten mit Licht und Schatten.
Leandro Barreiro - Note: 2,5
Verschob sehr aufmerksam im Zentrum und hielt die Räume zwischen den Ketten unglaublich eng. Antizipierte außerdem das Dortmunder Passspiel richtig gut und fing etliche Zuspiele ab. Als Kreativspieler nicht ganz so erfolgreich wie als Abräumer.
Jae-sung Lee (bis 64.) - Note: 2,5
Brachte seine Farben mit der ersten Chance in Führung (1.). Blieb in der Folge umtriebig und hinterließ bei Mainz mit den kreativsten Eindruck. Kam gegen den Ball allerdings wiederholt klar zu spät und räumte Can einmal ganz böse ab (34.).
Anton Stach (ab 64.) - Note: 2,5
Übernahm auf der Achterposition für den verwarnten Lee. Überzeugte mit Konsequenz gegen den Ball. Setzte im Umschaltspiel zudem Akzente. Verpasste kurz vor dem Ende selbst die Großchance zum Siegtreffer (88.).
Aymen Barkok (bis 89.) - Note: 3,0
Bekam vor der Pause nur wenig auf die Reihe. Spielte fast schon sinnbildlich den besten Angriff seiner Mannschaft ganz schwach aus (24.). Steigerte seine Präzision nach dem Seitenwechsel deutlich. Kombinierte dann im Verbund mit Ingvartsen wiederholt Top-Chancen heraus.
Brajan Gruda (ab 89.) - ohne Bewertung
Stand beim Dortmunder Siegtreffer am zweiten Pfosten nicht optimal. Ansonsten ohne Szenen im Spiel.
Aarón Martín - Note: 4,5
Leistete vor dem 1:1 nur Geleitschutz für Torschütze Ryerson (4.). Ließ sich auch danach phasenweise etwas zu leicht ausspielen. Nach vorne ging wenig. Häufte dafür zu viele Ballverluste an.
ANGRIFF: Marcus Ingvartsen (bis 64.) - Note: 3,5
Setzte über die Außenbahnen einige Nadelstiche, entwickelte später etwas mehr Zug zum Tor. Setzte zwei Kopfbälle knapp über das Tor (50., 60.). Präsentierte sich gegen den Ball als hartnäckiger Gegenspieler.
Angelo Fulgini (ab 64.) - Note: 3,0
Sorgte für als Initiator von Angriffen für frischen Wind bei den Hausherren. Prüfte Kobel in der Schlussphase mit seinem Abschluss (74.), zwei weitere Chancen spielte er entscheidend mit heraus.
Karim Onisiwo (bis 80.) - Note: 4,0
Konnte die Bälle kaum einmal vorne festmachen. Wurde aber auch über weite Strecken der Partie nur vereinzelt mit Pässen gesucht. Stand einmal einschussbereit, wurde dort aber von Barkok übersehen (24.). Sein einziger Torschuss ging weit vorbei (57.).
Ludovic Ajorque (ab 80.) - ohne Bewertung
Gab in der Schlussphase sein Debüt für die Mainzer. War im Kopfballspiel kaum zu bezwingen und legte als Zielspieler noch zwei Abschlüsse auf.
BVB - TOR: Gregor Kobel - Note: 3,5
War beim Gegentreffer durch Lee nicht komplett frei von Schuld (2.). Holte sich ansonsten die freien Bälle, musste auf der Linie aber nur selten eingreifen. Hielt den unplatzierten Abschluss von Fulgini (74.). Viel mehr gab es nicht zu tun.
ABWEHR: Julian Ryerson - Note: 3,0
Verursachte in seiner ersten Szene eine unnötige Ecke, verlor bei dieser dann das Kopfballduell gegen Torschütze Lee. Bügelte den Fehler mit seinem erzwungenen Tor zum 1:1 nur eine Minute später wieder aus. Blieb danach offensiv auffällig und defensiv nicht immer sicher.
Nico Schlotterbeck - Note: 2,5
Ließ sich vereinzelt im Dribbling überwinden, verteidigte aber sonst jedoch über weite Strecken aufmerksam. Zeigte sich gerade auf der letzten Linie im eigenen Strafraum deutlich verbessert. Ging in der Spieleröffnung derweil hohes Risiko - mit wechselnden Ergebnissen.
Niklas Süle - Note: 2,5
Führte den BVB als Kapitän auf den Rasen und war bemüht, dort Verantwortung zu übernehmen. Schlug viele lange Pässe und probierte es sogar selbst mit einem guten Distanzschuss (8.). Hinten durch vorausschauendes Verteidigen lange Zeit praktisch nie unter Druck. Erst in der Schlussphase mit vereinzelten Wacklern.
Raphaël Guerreiro - Note: 4,0
Probierte sich im finalen Drittel immer wieder an Kombinationen mit Malen. Die Kollegen waren aber nicht auf derselben Wellenlänge unterwegs. Leistete sich nach der Pause dann mehrfach nachlässiges Defensivverhalten.
MITTELFELD: Emre Can (bis 62.) - Note: 3,0
Rückte für den gesperrten Bellingham in die Mannschaft, interpretierte die Rolle im Mittelfeld aber deutlich defensiver. Verteilte die Bälle phasenweise mit gutem Überblick. In den Zweikämpfen trotz kleinerer Unkonzentriertheiten genauso mit guter Quote.
Giovanni Reyna (ab 62.) - Note: 2,0
Warf sich im Mittefeld voll rein und erzwang so in den ersten Minuten nach seiner Einwechslung Umschaltmomente. Tauchte zwischenzeitlich etwas ab, war aber da, als es wichtig wurde. Traf in der Nachspielzeit zum 2:1 und wurde so zum Matchwinner.
Salih Özcan - Note: 3,5
Bekam mehr Freiheiten als noch gegen Augsburg. Wusste aber nicht, diese zu nutzen. Riss das Geschehen nie an sich und scheute das Risiko. Machte wenig Fehler, spielte aber meist quer. Gegen den Ball dafür solide.
Julian Brandt (bis 90.) - Note: 4,0
Zog auf der Reus-Position im offensiven Mittelfeld die Fäden. Fand gegen tiefstehende Mainzer aber selten Lösungen. Nahm sogar manchmal aktiv das Tempo aus den Angriffen. Erst in der Schlussoffensive erreichte er ansatzweise Normalform.
Mats Hummels (ab 90.) - ohne Bewertung
Wurde in der Nachspielzeit eingewechselt, um den Sieg über die Zeit zu bringen.
Karim Adeyemi (bis 76.) - Note: 4,5
Hatte auf engstem Raum punktuell ansprechende Lösungen. Schrammte einmal knapp am ersten Bundesligator vorbei (14.). Lief sich in seinen Aktionen mit Anlauf derweil immer wieder fest. Sorgte deshalb abgesehen von den eignen Abschlüssen für wenige Highlights.
Marius Wolf (ab 76.) - ohne Bewertung
Bot einen unspektakulären Jokereinsatz an. Sorgte für einige wichtige Ballgewinne, lud die Verantwortung im finalen Drittel aber meist auf andere Spieler ab.
Donyell Malen (bis 62.) - Note: 4,5
Ging häufig ins Dribbling, ohne dabei zwingende Szene zu erzeugen. Machte es sich mit vielen technischen Fehlern und Schwächen im Eins-gegen-eins selbst schwer. Wieder kein guter Auftritt des Niederländers.
Jamie Bynoe-Gittens (ab 62.) - Note: 3,0
Brachte wie am Wochenende gegen Augsburg frischen Wind auf den Flügel, wenngleich diesmal das Tor fehlte. Wirkte aber mutig und riss mit seinen Tempodribblings Lücken. Zielte bei seiner ersten Chance zu zentral (68.).
ANGRIFF: Youssoufa Moukoko (bis 62.) - Note: 4,5
Fand ganz selten Räume im Rücken der gegnerischen Abwehr. Nutzte seine Aktionen dort aber nicht konsequent. Vergab eine Großchance leichtfertig (7.). Hatte bei der Adeyemi-Chance seine Beine im Spiel (14.), fand ansonsten kaum Bindung zum Spiel.
Sébastien Haller (ab 62.) - Note: 2,5
Schuf sich selbst seine Szenen und ackerte körperbetont gegen die gegnerischen Innenverteidiger. Bereite per Kopfballverlängerung jedoch den späten Siegtreffer vor. Legte sich bei seiner besten Chance den Ball zu weit vor (69.).
