
Zahlreiche Meisterschaften, viele Pokalsiege, dazu ein Champions-League-Sieg, ein WM-Titel und Erfolge beim europäischen Supercup und der Klub-WM: Bastian Schweinsteiger hat in seiner Karriere alles erreicht, was man erreichen kann. Nach einem misslungenen Versuch, in England bei Manchester United Fuß zu fassen, lässt er derzeit in den USA seine Karriere ausklingen.
Früher Titelhunger
Schon bei den Junioren des FC Bayern München deutete Schweinsteiger seinen großen Titelhunger an. Im Jahr 2001 gewann er mit den B-Junioren die Deutsche Meisterschaft gegen Borussia Dortmund. Ein Jahr später krönte sich die Truppe auch zum A-Junioren-Champion.
Auftakt in eine große Karriere
Seinen ersten Auftritt in der A-Mannschaft der Münchner hatte der Junge aus dem oberbayrischen Kolbermoor auf der großen Bühne Champions League: Am 13. November 2002 wechselte ihn Ottmar Hitzfeld im Gruppenspiel gegen RC Lens für Mehmet Scholl ein, der 18-Jährige schnupperte eine Viertelstunde Königsklassen-Luft.
Zum ersten Mal Bundesliga
Wenige Wochen später war es auch in der Bundesliga soweit. Beim Spiel gegen den VfB Stuttgart kam er in der 83. Minute für Niko Kovač. Sofort durfte er sich mit Ikonen wie hier Krassimir Balakov messen.
Die erste Meisterschaft
Beim ersten Mal ist es immer am schönsten: Schon in seiner ersten Saison bei den Profis holte Schweinsteiger im Jahr 2003 die Deutsche Meisterschaft. Unter anderem mit Claudio Pizarro (l.) feierte er diese natürlich ausgelassen.
Debüt mit dem Adler auf der Brust
Schnell war der ideenreiche Mittelfeldspieler auch für die Nationalmannschaft ein Thema. In der Vorbereitung auf die EM 2004 machte er gegen Ungarn sein erstes A-Länderspiel. Übrigens debütierte in dieser Partie auch sein Kumpel Lukas Podolski.
Ziemlich beste Freunde beim Sommermärchen
Zwei Jahre später gehörten diese beiden zu den Protagonisten des Sommermärchens: Die WM im eigenen Land war die große Bühne für die Spaßvögel Schweini und Poldi. Mit ihrer Einstellung und ihrem Humor wurden sie die Lieblinge der Massen. Zum Titel reichte es nach der Halbfinalniederlage gegen Italien jedoch nicht.
Erstes Ausrufezeichen im DFB-Dress
Im Spiel um Platz 3 machte Schweinsteiger aber sein bis dato bestes Länderspiel: Gegen Portugal erzielte der Linksaußen zwei Treffer selbst und bereitete den dritten vor. So kann man sich mal aus einem Turnier verabschieden.
Das erste internationale Finale
Die EM 2008 verlief wechselhaft: Im zweiten Gruppenspiel ließ er sich zu einer Tätlichkeit hinreißen und geriet öffentlich in die Kritik. Dann führte er das DFB-Team jedoch mit Toren im Viertel- und im Halbfinale ins Endspiel. Erstmals griff Schweinsteiger nach einem großen Titel - doch das Finale gegen Spanien ging mit 0:1 verloren.
Versetzung in die Mitte
Bei den Bayern war die Verpflichtung von Trainer Louis van Gaal ein großer Einschnitt für Schweinsteiger: Der Niederländer interpretierte die Rolle der Nummer 31 defensiver und zog ihn ins zentrale Mittelfeld neben Mark van Bommel. Erst dort schaffte er endgültig den Durchbruch zum Weltklasse-Spieler.
Gutes Verhältnis
Nie machte der waschechte Bayer einen Hehl daraus, dass er mit Louis van Gaal ein sehr gutes Verhältnis pflegte. Die verschrobene, extrovertierte Art des Tulpengenerals wusste Schweinsteiger zu schätzen - und auch sportlich hat er ihm viel zu verdanken.
Im Halbfinale noch der gefeierte Held...
In der Saison 2012 wollten die Bayern unbedingt ins Champions-League-Finale im eigenen Stadion. Der Garant dafür, dass dieses Ziel tatsächlich erreicht wurde, war Schweinsteiger: Im Halbfinale gegen Real Madrid verwandelte er im Elfmeterschießen den entscheidenden fünften Elfer. Danach gab's natürlich kein Halten.
...im Traumfinale dann der Pechvogel
Das Finale dahoam wurde jedoch für den gefeierten Helden des Halbfinals zum Albtraum. Auch gegen Chelsea mussten die Bayern ins Elfmeterschießen. Wieder übernahm Schweinsteiger die Verantwortung, als Letzter anzutreten - doch diesmal setzte er den Ball an den Pfosten! Der große Traum zerplatzte wie eine Seifenblase...
Tränenreich
...und Schweinsteiger (l.) war mittendrin. Bis heute ist das wohl der bitterste Moment in seiner beeindruckenden Karriere. Viele Kritiker befürchteten nach diesem Endspiel einen psychischen Knacks bei den Bayern, insbesondere beim Pechvogel der Stunde.
Ein Jahr später...
Doch die Bayern zogen sich selbst aus dem Sumpf und spielten eine Saison der Rekorde - mit einem ganz großen Highlight: Im deutschen Finale gegen Borussia Dortmund gewann der FCB zwölf Monate nach dem Drama dahoam nun doch die Champions League...
Alles-Gewinner 2013
...und nicht nur die: Unter Trainer Jupp Heynckes (M.) gewannen Schweinsteiger und Co. das historische Triple aus Meisterschaft, Pokal und Königsklasse. Zuvor war dies noch keiner deutschen Mannschaft gelungen. Der Frust der vergangenen Jahre war endgültig gegessen.
Bestätigung des ewigen Führungsduos
Und auch die Kritiker am Führungsstils des Duos Schweinsteiger/Lahm wurden stumm geschaltet. Immer wieder hatte es Stimmen gegeben, die Schweinsteiger als 'Cheffchen' bezeichneten und ihm die Siegermentalität absprachen. Das war jetzt vorbei - und vielleicht auch der Grundstein für den ganz großen Wurf im Folgejahr...
Ikonisches WM-Finale
Da griff Schweinsteiger nämlich auch mit der Nationalmannschaft nach den Sternen - genauer gesagt nach dem vierten Stern. Die Nummer 7 des DFB-Teams war speziell im Finale gegen Argentinien die prägende Figur. Angeschlagen, mit Blut im Gesicht biss, kämpfte, rackerte er und führte sein Team so zum WM-Titel.
Im Moment des Sieges fair
Dass er ein großer Sportsmann ist, bewies die Münchner Vereinslegende nach dem Spiel. Im Moment des Sieges hatte er noch tröstende Worte für den am Boden zerstörten Lionel Messi übrig.
Der Held der Nation
Beim Empfang in Berlin wurde das ganze Team frenetisch gefeiert. Schweinsteiger genoss den Jubel der Fans sichtlich.
Mittlerweile Kapitän
Nach dem Rücktritt von Philipp Lahm aus der Nationalmannschaft wurde dem Lenker im Mittelfeld eine große Ehre zuteil: Er wurde offiziell zum Kapitän des DFB-Teams ernannt.
Letzte Deutsche Meisterschaft mit Bayern
Im Mai 2015 durfte er noch einmal ausführlich feiern. Die Deutsche Meisterschaft mit den Bayern war bereits seine achte, damit steht der Bayer in einer Reihe mit Oliver Kahn, Mehmet Scholl, Philipp Lahm und Franck Ribéry. Bei Pokalsiegen (sieben) ist Schweinsteiger sogar alleiniger Rekordhalter.