Rosberg für mehr Nähe: "Es spielen sich Dramen ab"

Rosberg für mehr Nähe: "Es spielen sich Dramen ab"
Köln (SID) - Der abgetretene Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg vermisst in der TV-Berichterstattung Nähe und Emotionen. "Es spielen sich Dramen ab in den Cockpits. Der Schlagabtausch kann ähnlich sein wie im Boxen. Eben noch obenauf, alles unter Kontrolle, dann eine Blöße ausgenutzt und der andere geht k. o.", sagte der 32-Jährige im FAZ-Interview: "Dieser Fight im Cockpit kommt leider nicht rüber."
Rosberg war 2016 nach dem Titelgewinn zurückgetreten. Das Saisonfinale in Abu Dhabi kommentiert er am Wochenende als TV-Experte für RTL. Sein früherer Rivale Lewis Hamilton steht im Mercedes als Weltmeister fest.
"Vor allem sehe ich, was man nicht sieht", berichtete Rosberg über seine neue Rolle. "Wenn wir Weltklasseboxer wie einen der Klitschkos im Ring beobachtet haben, dann sahen wir, wie sie oder ihre Gegner auf dem Zahnfleisch gingen, wie sie uns einen Überlebenskampf vorgeführt haben." In der Formel 1 sei dies anders.
Man sehe den "Helm und ab und zu einen Crash, bei dem die Fetzen fliegen und alle den Atem anhalten. Dabei gibt es viel mehr Momente, in denen alles auf dem Spiel steht." Als Beispiel nannte Rosberg das Rennen in Singapur, das "ein Horror sein kann bei der Hitze in den Autos. Du denkst, du wirst ohnmächtig, du willst anhalten, das Auto abstellen. Auf anderen Strecken schießt das Adrenalin immer wieder hoch bis in die Haarspitzen, wenn man es gerade so geschafft hat, bei Tempo 300 am Vordermann vorbeizukommen." Dies werde kaum transportiert.