Sommermärchen-Prozess: Auch Schmidt kommt nicht
Sommermärchen-Prozess: Auch Schmidt kommt nicht
Frankfurt/Main (SID) - Nach den ehemaligen DFB-Präsidenten Theo Zwanziger (74) und Wolfgang Niersbach (69) wird auch Horst R. Schmidt (78), der frühere Schatzmeister und Generalsekretär des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), auf eine Anwesenheit beim Strafprozess im Sommermärchen-Skandal verzichten. Schmidt begründete dies am Sonntag auf SID-Anfrage "mit gesundheitlichen Aspekten und der Ausbreitung des Coronavirus".
Ab Montag beginnt vor dem Schweizer Bundesstrafgericht in Bellinzona die Verhandlung. Neben den ehemaligen DFB-Funktionären ist auch der frühere FIFA-Generalsekretär Urs Linsi (70) angeklagt. Er wird vermutlich erscheinen.
Die Schweizer Bundesanwaltschaft (BA) wirft Niersbach, Zwanziger, Schmidt und Linsi vor, über den eigentlichen Zweck einer Zahlung in der Höhe von 6,7 Millionen Euro getäuscht zu haben. Die Beschuldigten haben den Vorwurf stets bestritten. Die BA hatte das Verfahren am 6. November 2015 eröffnet. Bis zum 27. April muss ein erstinstanzliches Urteil vorliegen, um die Verjährung zu vermeiden.
Bereits im vergangenen Sommer hatte die BA das Verfahren gegen den damaligen OK-Boss Franz Beckenbauer (74), eigentlich die zentrale Figur im Sommermärchen-Skandal, abgetrennt. Grund war der gesundheitliche Zustand Beckenbauers.