Deutscher Doppelsieg: Friedrich glänzt bei Olympia-Generalprobe
Königssee (SID) - Zweierbob-Weltmeister Francesco Friedrich (Oberbärenburg) hat sich beim Weltcup-Finale am Königssee in Olympia-Form präsentiert. Drei Wochen vor den Winterspielen in Pyeongchang gewann der 27-Jährige das Rennen am Samstag mit seinem Anschieber Thorsten Margis. Nach zwei Läufen trennten ihn vier Zehntelsekunden vom zweitplatzierten Johannes Lochner (Stuttgart), der mit Christopher Weber für einen deutschen Doppelsieg sorgte.
Der Kanadier Justin Kripps wurde Dritter und machte damit seinen ersten Sieg im Gesamtweltcup perfekt. Nico Walther (Oberbärenburg) und Kevin Kuske rutschten im zweiten Durchgang noch auf den vierten Rang ab. Vor allem Friedrichs starke Vorstellung war mit Blick auf die Spiele in Südkorea (9. bis 25. Februar) ein wichtiges Signal.
"Das war eine ganz gute Ansage, die anderen werden jetzt ein bisschen grübeln müssen", sagte der Serien-Weltmeister, der in diesem Winter lange Zeit vergeblich das notwendige Tempo gesucht hatte. Der große Hoffnungsträger auf Olympia-Gold hatte die Saison auf einem Schlitten der österreichischen Firma Wallner begonnen, stieg aufgrund der Eindrücke aus den Wochen vor Weihnachten aber wieder auf ein Gerät des deutschen Stammherstellers FES um.
"Mit dem Wallner haben die letzten Bahnabschnitte nicht funktioniert, mit FES kommen wir besser klar", sagte Friedrich am Samstag: "Es war die richtige Entscheidung." Allerdings könnte der Materialwechsel so kurz vor Pyeongchang auch ein Risiko darstellen, etwa wenn Friedrich kurzfristig auf ungewohnte Bahnbedingungen reagieren muss: Er hat mit seinem Olympiaschlitten nur wenige Erfahrungen sammeln können.
"Wir sind Profis. Die Fahrten, die wir haben, müssen reichen", sagte Friedrich dazu und setzt auf die Trainingsläufe in Südkorea: "Ich brauche noch ein paar Fahrten, damit ich zu jeder Zeit zu 100 Prozent weiß, was dieser Schlitten macht."
Auch Lochner, der im Zweier und Vierer auf Wallner setzt, hatte zuletzt im kleinen Schlitten seine Probleme, kommt aber rechtzeitig wieder besser klar. Walther, komplett auf FES-Material, setzt seine Hoffnungen vor allem auf den Vierer.