Gegen Weltverband: Auch Russlands Biathleten klagen beim CAS
Der Ski-Weltverband FIS muss bereits neutrale Athleten zulassen. Jetzt wollen auch die Biathleten den Weg Richtung Olympia erstreiten.
Nach den erfolgreichen Klagen aus Russland und Belarus gegen den Ski- und Snowboard-Weltverband FIS drängen nun auch die russischen Biathleten und Biathletinnen auf die Zulassung zu Qualifikationswettkämpfen für die Olympischen Winterspiele 2026. Wie der Biathlon-Weltverband IBU am Donnerstag bestätigte, hat Russlands Verband RBU einen entsprechenden Antrag beim Internationalen Sportgerichtshof CAS eingereicht. Darüber habe der CAS am Donnerstag informiert.
Russische und belarussische Biathleten sind seit 2022 von internationalen Wettbewerben ausgeschlossen. Die IBU hatte die Suspendierung Anfang 2025 verlängert. Sie stehe "zu der demokratischen Entscheidung des IBU-Kongresses, die RBU und ihre Athleten zu suspendieren", teilte die IBU nun mit, die Entscheidung sei "auf einer soliden rechtlichen Grundlage getroffen" worden: "Die IBU ist von ihrer Position überzeugt und wird vollständig mit dem CAS zusammenarbeiten."
Die Beschwerde aus Russland wird neben dem RBU auch von Russlands Paralympischem Komitee und von acht Athletinnen und Athleten vorgetragen. Die Winter-Paralympics finden im März ebenfalls in Mailand und Cortina statt.
Russlands Sportminister Michael Degtjarew nannte die Haltung der IBU russischen Medien zufolge nun "empörend" und bestätigte demnach den Gang vor den CAS ebenfalls. Gleichsam gab Degtjarew, der auch dem Russischen Olympischen Komitee (ROK) vorsteht, bekannt, dass eine Delegation im Januar in die Schweiz reisen werde, um beim Internationalen Olympischen Komitee die Wiedereingliederung des ROK voranzutreiben.
Bei der Klage gegen die FIS hatte der CAS entschieden, dass russische und belarussische Athleten unter neutralem Status (AIN) an den Qualifikationswettkämpfen für die Winterspiele teilnehmen dürfen, sofern sie die Kriterien des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) erfüllen. Dies wollen nun auch die Biathleten erreichen. Allerdings wird für diese die Zeit bis zu den am 6. Februar beginnenden Winterspiele in Mailand und Cortina knapp.
Das IOC verweigert Russland wegen des anhaltenden Angriffskrieges gegen die Ukraine die Rückkehr als Sportnation auf die große Bühne. Allerdings ist eine Olympia-Teilnahme russischer Sportler in Norditalien wie schon bei den Sommerspielen in Paris 2024 als Einzelathleten unter neutraler Flagge möglich.