1:3 in Braunschweig: Union Berlin kann Aufstieg abhaken
1:3 in Braunschweig: Union Berlin kann Aufstieg abhaken
Braunschweig (SID) - Eintracht Braunschweig darf von der Rückkehr in die Bundesliga träumen, Union Berlin dagegen muss seine Hoffnungen begraben. Nach einer 1:3 (0:1)-Niederlage bei den Niedersachsen sind die Aufstiegschancen der Gäste nahezu auf den Nullpunkt gesunken. Braunschweig hingegen verdrängte den punktgleichen Nordrivalen Hannover 96 dank der um einen Treffer besseren Tordifferenz von Platz zwei. Union hat als Vierter vor den letzten beiden Spieltagen sechs Punkte Rückstand auf Relegationsrang drei.
Vor 23.225 Zuschauern im ausverkauften Stadion an der Hamburger Straße war Ken Reichel der Braunschweiger Matchwinner. Der Mannschaftskapitän traf in der sechsten und 64. Minute. Der Anschlusstreffer gelang dem eingewechselten Maximilian Thiel (65.). In der 75. Minute stellte Domi Kumbela mit seinem zwölften Saisontor den alten Abstand wieder her. Für die Gastgeber war es der erste Sieg in dieser Spielzeit gegen eine Top-4-Mannschaft - und vielleicht der Wichtigste.
"Das war ein Riesenschritt heute", sagte Braunschweigs Sportlicher Leiter Marc Arnold bei Sky und meinte zum Spiel seiner Mannschaft: "Sie hat Leidenschaft, Disziplin, Bereitschaft und Abschlussstärke gezeigt." Union-Trainer Jens Keller war entsprechend niedergeschlagen: "Wir haben das Spiel über weite Strecken im Griff, dann kriegen die die Gelb-Rote Karte. Da wurde es dann schwer."
Die zuletzt auswärtsschwachen Berliner schüttelten den Schock des schnellen Rückstandes zwar schnell ab, Druck entwickelten sie aber nur bis zum Braunschweiger Strafraum. In unmittelbarer Tornähe wurde der rotgesperrte Sebastian Polter schmerzlich vermisst.
Dabei wirkte die Hintermannschaft der Gastgeber nicht immer sattelfest, Joseph Baffo konnte den gelbgesperrten Abwehrchef Saulo de Carli nicht immer adäquat ersetzen. Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht zuckte mehrfach bei ungestümen Aktionen Baffos zusammen.
Aber auch Braunschweig sorgte insbesondere in der ersten Hslbzeit nur durch Fernschüsse für Gefahr. Gefordert war Eintracht-Torhüter Jasmin Fejzic in der 22. Minute in einer Eins-zu-Eins-Situation gegen Simon Hedlund.
Nach dem Seitenwechsel warf eine ungestüme Aktion von Roberto Puncec Berlin weiter zurück. Der gelbbelastete Innenverteidiger sah nach einer ungeschickten Attacke in der Nähe des Mittelkreises durch Schiedsrichter Tobias Stieler aus Hamburg zu Recht die Gelb-Rote Karte.
Folgerichtig verlagerte sich das Spielgeschehen nach einer knappen Stunde mehr und mehr in die Hälfte der Berliner, das 2:0 war die fast logische Folge. Aber der rasche Anschlusstreffer beließ die Spannung in der Partie, ehe Kumbela alles klar machte.
Doppel-Torschütze Reichel sowie der quirlige Slowene Nik Omladic verdienten sich bei Braunschweig, das das Hinspiel an der Alten Försterei noch 0:2 verloren hatte, die besten Noten. Stärkste Akteure bei "Eisern Union" waren der stellungssichere Innenverteidiger Toni Leistner sowie mit Abstrichen Spielführer Felix Kroos.