Christian Ulmen: "Small Talk ist nicht mein Ding"
In "Antonio, ihm schmeckt's nicht!" fliegt Christian Ulmen alias Jan in die Flitterwochen - und hat seinen Schwiegervater im Gepäck. Welche Erfahrung er selbst mit Schwiegervätern gemacht hat, erzählt er im Interview. Außerdem verrät er, was ihn richtig zum Ausrasten bringt.
Mit dem Schwiegervater in die Flitterwochen? Diese Horror-Vorstellung wird in Christian Ulmens (40, "Macho Man") neuem Film "Antonio, ihm schmeckt's nicht!", der am Donnerstag in die Kinos kommt, zur bitteren Realität. Was der Schauspieler selbst für Erfahrungen mit den Vätern seiner Liebsten gemacht hat, verrät er im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news. Außerdem spricht er darüber, was ihn so richtig zum Ausrasten bringt - und wie das dann aussieht.
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Herr Ulmen, für "Antonio, ihm schmeckt's nicht!" haben Sie in New York gedreht. Wie war das?
Christian Ulmen: Ich war schon mehrmals in New York, ich kenne die Stadt gut. Aber Mina (Tander, spielt Ulmens Ehefrau im Film, Anm. d. Red.) war zum ersten Mal dort. Die Stadt noch mal durch ihre großen braunen Kulleraugen zu erleben, das war schön. Sie stand staunend vor all diesen großen Gebäuden und hatte abends wahrscheinlich einen steifen Nacken vom vielen Nach-Oben-Schauen. Es war wirklich niedlich zu beobachten, wie Mina zum ersten Mal völlig fasziniert durch New York tapste.
Im Film spielt natürlich der Schwiegervater wieder eine große Rolle. Wie sind da Ihre eigenen Erfahrungen?
Ulmen: Väter haben bisweilen ein Problem, wenn ein neuer Mann ins Leben der Tochter tritt. Sie tappen in die Konkurrenzfalle. Ich kenne das, wenn du getestet wirst und spürst, dass der dich nicht ausstehen kann. Eine furchtbare Situation, denn du möchtest ihm ja gefallen. Es geht immerhin um deine Freundin. So ein negatives Papa-Urteil kann ja durchaus Konsequenzen haben. Solltest du es bei ihm versauen, versaust du dir vielleicht die Beziehung. Wohlgemerkt: Ich spreche von sehr frischen Beziehungen in sehr jungen Jahren.
Haben Sie für diese Situation einen Rat?
Ulmen: Du kannst dich nicht mit dem geliebten Vater deiner Freundin anlegen. Also immer lächeln. Wenn du dich aber unter Wert verkaufst und zu allem Ja sagst, bist du ebenfalls der Loser. Es gibt kein Rezept.
Wie werden Sie reagieren, wenn Ihre Tochter einmal einen Freund mit nach Hause bringt?
Ulmen: Ich werde mich natürlich rächen. Sie können zwar nichts dafür, aber ich werde mich bei allen Anwärtern meiner Tochter für die Qualen rächen, die ich erleiden musste. Ich werde ihre Hilflosigkeit ausnutzen und ich freue mich schon darauf.
Im Film rastet Ihre Figur Jan öfter mal "inkognito" aus. Wie sieht das bei Ihnen privat aus?
Ulmen: Ich verzichte darauf. Wenn ich ausraste, dann immer sofort und zwar in allen möglichen Situationen: Wenn jemand langsam ausparkt, wenn jemand vor mir reinfährt ohne zu blinken, wenn jemand zu dicht auffährt, wenn ich ein elektronisches Gerät oder ein Software-Update installieren muss und es nicht funktioniert, wenn meine Kinder mich nachts wecken oder generell nachts geweckt zu werden, wenn ich tagsüber müde bin, oder wenn jemand will, dass ich mich mit ihm unterhalte und ich darauf keine Lust habe... Und das alles tue ich nicht inkognito, ich lasse es raus.
Jetzt haben Sie eben das Unterhalten angesprochen. Sie haben mal gesagt, dass Sie sich nicht gerne unterhalten - aber ist das nicht Teil Ihres Berufes?
Ulmen: Nein, aber Teil der PR, und die gehört natürlich zum Geschäft. Und die mache ich zu weiten Teilen gern: Interviews können spannend und ein kreativer Prozess sein. Aber wenn du beispielsweise eine Stunde lang mit jemandem im Taxi sitzt, mit dem du gar nicht reden willst und der aber ein totales Redebedürfnis hat, dann unterhalte ich mich nicht gerne. Oder auf Partys. Small Talk ist nicht mein Ding.