Daisy Ridley: Hier spricht die neue "Star Wars"-Heldin
Eine neue Generation steht in den Startlöchern: Am 17. Dezember entert Daisy Ridley als Hauptdarstellerin von "Star Wars: Das Erwachen der Macht" die Kinosäle. spot on news traf die Engländerin zum Interview.
Die Vorzeichen für dieses Interview sind nicht optimal: Die noch relativ unbekannte Schauspielerin Daisy Ridley (23) ist nach Berlin gekommen, um über ihre Hauptrolle in "Star Wars: Das Erwachen der Macht" zu sprechen. Das einzige Problem daran ist: Über den Inhalt des Films darf sie eigentlich nichts sagen. Die Plot-Details zum neuesten Teil der Sternen-Saga werden in etwa so bewacht, wie die britischen Kronjuwelen. Immerhin bügelt Ridley entsprechende Fragen aber mit der berühmten englischen Höflichkeit ab, was das Gespräch dann doch wieder ganz nett macht.
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Es wird vermutet, dass Ihre Figur Rey die Tochter von Leia und Han Solo ist. Stimmt's?
Daisy Ridley: Haha, netter Versuch. Was ich Ihnen über Rey sagen kann und darf ist, dass sie sich auf dem Planeten Jakku als Plünderin durchschlägt. Sie ist auf sich allein gestellt, Finn (John Boyega, d.Red) kreuzt ihren Weg, und ihr gemeinsames Abenteuer beginnt.
Sind Sie auch so streng, wenn Ihre Familie oder Freunde nach Details zur Handlung fragen?
Ridley: Das passiert so gut wie nie, denn weder in meiner Familie noch in meinem Umfeld gab es bisher riesige "Star Wars"-Fans.
Lesen Sie denn ab und zu, welche Gerüchte im Internet über den Film und Ihre Figur kursieren?
Ridley: Ja, das macht großen Spaß. Vor allem, weil viele Leute unglaublich überzeugt von ihren Ideen sind. Ich würde gerne ihre Gesichter sehen, wenn sie dann tatsächlich den Film anschauen und laut 'Nein!' rufen, weil sie es doch nicht vorhergesehen haben.
Wann ist die Macht denn in Ihnen erwacht?
Ridley: Ich kann mich erinnern, damals "Episode III - Die Rache der Sith" im Kino gesehen zu haben. Seitdem hat sich das ganze popkulturelle "Star Wars"-Phänomen in meinem Unterbewusstsein festgesetzt. Und mittlerweile kenne ich natürlich alle sechs Teile. Aber ehrlich gesagt wusste ich bis zu den Vorbereitungen auf die Dreharbeiten wenig über das ganze Ausmaß. Ich war nie der Mega-"Star Wars"-Fan. Als ich festgestellt habe, welchen Einfluss die Filme auf Menschen haben, wie sehr sie sich mit den Details beschäftigen, war das sozusagen mein Erwachen.
Wie lief denn das Casting ab?
Ridley: Ich habe wegen meines Alters und meines sportliche Äußeren wohl ganz gut ins Anforderungsprofil gepasst. Und obwohl ich das erste Vorsprechen furchtbar fand, habe ich anscheinend doch etwas richtig gemacht. Danach gab es noch fünf weitere Casting-Termine. Und ein paar Tage nach unserem letzten Treffen hat mir Regisseur J.J. Abrams dann gesagt, dass ich die Rolle habe.
Und, wie haben Sie reagiert?
Ridley: Ich habe mich natürlich gefreut, aber ich hatte auch Angst, denn ich war als Schauspielerin noch nie in ein derart großes Projekt involviert. Ich war mir nicht sicher, ob ich wirklich gut genug sein würde. Bis zu "Star Wars" hatte ich maximal drei Wochen am Stück gedreht. Hier habe ich alleine schon drei Monate trainiert, bevor es überhaupt mit den Dreharbeiten losging. Das waren dann nochmal sechs Monate. Insgesamt also neun Monate für einen Film. Das ist eine lange Zeit.
Wie haben denn die alten "Star Wars"-Helden Harrison Ford, Mark Hamill und Carrie Fisher auf Sie reagiert?
Ridley: Zunächst mal war es die reinste Freude, mit solch hervorragenden Schauspielern zusammenzuarbeiten. Und noch dazu sind sie alle noch unglaublich freundlich. Es war nicht so, als hätten sie uns an die Hand genommen und uns erklärt: So und so läuft das hier am Set. Eigentlich haben wir einfach alle viel geplaudert. Man hat gemerkt, wie sehr sie sich freuen, nach so vielen Jahren wieder zusammen zu sein.
Als Carrie Fisher zum ersten Mal Prinzessin Leia spielte, war sie gerade mal 20...
Ridley: Ja, unglaublich oder? Ich komme mir bei der ganzen Sache ja schon wie ein kleines Kind vor und bin dabei noch älter, als sie es damals war.
Wie hat sich Ihr Leben seit "Star Wars" verändert?
Ridley: Nicht besonders. Ich habe jede Menge beeindruckende Menschen kennengelernt. Aber ich kann immer noch Bus und Bahn fahren, und niemand spricht mich an. Das könnte sich natürlich ändern, wenn "Das Erwachen der Macht" erstmal angelaufen ist. Wir werden sehen. Ich werde mir aber sicherheitshalber ein paar Hüte und große Sonnenbrillen kaufen...(lacht)