Kathy Bates arbeitet "so viel wie nie zuvor"
Ihre Hauptrolle in "Misery" brachte Kathy Bates nicht nur den Oscar, sondern auch Ruhm und Reichtum. Die 68-Jährige fiel in ein Loch, schaffte es aber, sich daraus wieder zu befreien. Mittlerweile arbeite sie "so viel wie nie zuvor", erzählt sie im Interview.
An folgende Szene aus dem Kinofilm "Misery" können sich Hollywood-Fans auch 26 Jahre später noch immer gut erinnern: Kathy Bates greift zum Schlaghammer und zertrümmert dem verletzten Unfall-Opfer James Caan beide Fußknöchel, damit er nicht mehr weglaufen kann und sie somit endlich einen "Partner fürs Leben" findet. Die Verfilmung der Stephen-King-Novelle avancierte in den folgenden Jahren zum Kultfilm und brachte Hauptdarstellerin Bates - heute 68 Jahre alt - einen Oscar, Ruhm und Reichtum ein.
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Doch für die Schauspielerin aus Memphis brachten die nächsten Jahre nicht nur Glanz und Glamour. Persönliche Krisen, zwei Krebserkrankungen und schwere Depressionen, führten Bates an den Abgrund. "Es gab Tage, da dachte ich an Suizid", so Bates im Gespräch mit der Nachrichtenagentur spot on news. Dieser Tage scheinen diese existentiellen Probleme der Vergangenheit anzugehören. "Bates is back", wie sie selbst verkündet mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen.
"Ich bin heute happy"
Nicht nur arbeite sie "so viel wie nie zuvor, auch kann ich mit echter Gewissheit sagen, dass ich heute happy bin", so Bates weiter. Demnächst taucht sie als fiese Mutter von Billy Bob Thornton in "Bad Santa 2" auf. "Es macht riesigen Spaß, in einen solchen Charakter zu schlüpfen, der einfach keine Grenzen, keinen Filter kennt. Da kannst du dich mal so richtig gehenlassen", so Bates zu spot on news.
Auf die Frage, ob sie das Gefühl habe, eine zweite Chance im Leben erhalten zu haben, sagt Bates: "Absolut, ich stehe im zweiten Frühling des Lebens. Ich fühle mich gesund und fit, und ich bin sehr glücklich im Moment." Die 68-Jährige ist derzeit auch noch in der erfolgreichen TV-Serie "American Horror Story" zu sehen.
"Ich bin ins Leben zurückgekehrt"
"Die letzten fünf Jahre waren einfach fantastisch. Ich bekomme Jobangebote, die ich früher niemals bekommen hätte", so Bates. Sie habe fast 60 Pfund (ca. 30 Kilo) abgenommen und sei nicht mehr "ständig müde, ich habe das Gefühl, ich bin ins Leben zurückgekehrt", erklärt die Schauspielerin. Über ihre Jahre in der Depression sagt, sie: "Es gab sehr viele einsame Momente in meinem Leben. Ich habe lange Jahre mit Depressionen gekämpft. Und ich habe lange gebraucht, bis ich endlich Hilfe gesucht habe", fügt Bates hinzu.
Das depressive Gen habe sie von ihrem Vater geerbt, sagt Bates. Sie selbst hatte in der Vergangenheit auch schon an Selbstmord gedacht. "Auch ich habe schon über Selbstmord nachgedacht. Ich finde, dass jeder Mensch, der aus dem Leben treten will, diese Entscheidung für sich selbst treffen muss. Winston Churchill nannte Depressionen den 'schwarzen Hund'", so Bates weiter.
"Ich fühle mich heute nützlich"
Wie sie diesem "schwarzen Hund" entkommen sei, versucht Bates bis heute selbst genauer zu definieren. "Das ist eine gute Frage. Darüber denke ich jeden Tag nach. Ich weiß nicht, ob es einen ganz speziellen Moment gab. Ich weiß nur, dass ich mich heute nützlich fühle, dass das alles besser macht. Damals, als ich traurig in meinem Haus saß, war das nicht so."
Schauspieler neigen wohl eher zu Depressionen. Das sieht auch Bates so: "Da ist was dran. Als Schauspieler musst du wie ein Schwamm alles in dich aufsaugen und beruflich sehr sensibel sein, weil das auf der Leinwand gut rüberkommt. Aber im echten Leben funktioniert das leider nicht immer."