"Planet der Affen: Revolution": Klappe auf, Affe lebt

Der neueste Teil der "Planet der Affen"-Reihe ist die neue Referenz im Sciene-Fiction-Genre, was gleichzeitig an einer schmerzlich realitätsnahen Geschichte liegt. Für seine Spezial-Effekte hat der Film mindestens einen Oscar verdient.
"Affen töten keine Affen", steht mit weißer Farbe auf einemFelsen geschrieben. Immer und immer wieder. Die Primaten in "Planetder Affen: Revolution" versuchen sich zehn Jahre nach ihremErwachen und der Flucht aus den Laboren der Menschen von ihrenUnterdrückern zu emanzipieren. Sie leben in scheinbarer Harmonieungestört in den zurückeroberten Wäldern Kaliforniens. Mit weiserStrenge regiert vom Schimpansen Caesar (Andy Serkis), der sein Volkaus der Gefangenschaft in die Freiheit geführt hat.
Der Mensch dagegen hat sich in seiner grenzenlosenSelbstüberschätzung mal wieder beinahe selbst ausgelöscht. EinVirus, gezüchtet in den Versuchslaboren, hat nicht nur die Affenintelligent gemacht, sondern quasi als Nebenwirkung dieWeltbevölkerung stark dezimiert. Die wenigen Überlebenden wohnen inden Ruinen einstiger Metropolen. Malcom (Jason Clarke) und Dreyfus(Gary Oldman) leiten eine Kolonie in San Francisco, in der langsamaber sicher der Kraftstoff für die Generatoren zur Neige geht. EineExpedition soll sich Zugang zu einem Staudamm im Wald verschaffen,um die künftige Energieversorgung sicher zu stellen.
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Das Problem: In dem Gebiet leben die Affen. Und weil beideSeiten bekanntlich schlecht aufeinander zu sprechen sind, scheintein Konflikt unausweichlich. Nur Caesar und Malcolm scheinen aneine friedliche Koexistenz zu glauben und vereinbaren einFriedensabkommen. Bald müssen sie aber feststellen, dass die Gräbenzwischen beiden Spezies zu tief sind und die Kriegstreiber in deneigenen Reihen die Oberhand gewinnen.
Natürlich ist relativ früh klar, dass eine Eskalation desKonflikts unausweichlich ist. Trotzdem hofft man als Zuschauer docheine ganze Weile, dass sich eine friedliche Lösung findet.Letztendlich erinnert die ganze Gemengelage trotz aller Fiktion anreale Kriegsszenarien: Auf beiden Seiten gibt es Protagonisten, diesich um ein friedliches Zusammenleben bemühen, die beteuern, trotzaller Ressentiments und Wut in den eigenen Reihen keinen Krieg zuwollen. Und immer gibt es ein paar, die nicht vergessen undverzeihen können. Und irgendwann fällt dann eben der erste Schuss,wobei eben jene Szene zu den beeindruckendsten und gleichzeitigbeklemmendsten Momenten des Films gehört. Danach ist alles wieimmer: Menschen töten Menschen, Affen töten Affen, Menschen undAffen töten sich gegenseitig.
So wuchtig die Geschichte, so mächtig ihre Inszenierung: Niewurden Affen besser auf Leinwand in Szene gesetzt, als hier. Nichtserinnert dabei an die missglückten weil zu künstlichenComputeranimationen vergangener Tage. Was ist hier real und wasberuht auf Rechentechnik? Dass diese Frage aufgrund der perfektenAnimationen plötzlich hinfällig erscheint, ist wohl das größteKompliment, dass man Regisseur Matt Reeves und seinem Team machenkann.
Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" attestiert dem amComputer entworfenen Caesar gar das Format des "späten John Wayne"und vergleicht den bis zur blinden Wut traumatisierten Affen Kobamit Hollywood-Bösewicht Lee Marvin. Man möchte nicht widersprechen.Der Oscar für die besten Spezialeffekte sollte damit garantiertsein und auch Andy Serkis, dieser begnadete Darsteller mit demeindrucksvollen Minenspiel, hat einen Goldjungen verdient. Dass diemenschlichen Darsteller um Jason Clarke und Gary Oldman, dessenDreyfus ein ziemlich einfältiger Kriegstreiber ist, angesichts derkünstlichen Konkurrenz ein bisschen leblos wirken, ist nurkonsequent.
Fazit: 2011 gelang Regisseur Rupert Wyatt mit "Planet der Affen:Prevolution" ein erfolgreicher Reboot der "Planet der Affen"-Reihe.Umso größer waren die Befürchtungen, als Fox bekannt gab, für Teilzwei und drei Wyatt durch Matt Reeves ("Cloverfield") zu ersetzen.Die Skepsis war unbegründet: "Planet der Affen: Revolution"übertrifft seinen sehr guten Vorgänger in fast allen Belangen, istvisuell die neue Referenz im Science-Fiction-Genre und kann auchinhaltlich mit einer düsteren, zeitgemäßen Story begeistern.Charlton Heston, der im Original von 1967 die Hauptrolle spielte,würde vor Freude über den Film vermutlich sein Gewehr in seine"cold dead hands" nehmen und eine Runde in die Luft ballern.