Steven Spielberg: Star-Regisseur warnt vor der virtuellen Welt
Die Zukunft hat großes Potenzial, weiß Regisseur Steven Spielberg. Jedoch sowohl positiver, als auch negativer Natur, mahnt er angesichts seines neuen Films "Ready Player One".
Ab dem 5. April schickt Regie-Legende Steven Spielberg (71, "Der weiße Hai") die Zuschauer dank "Ready Player One" in die Zukunft und damit in die unendlichen Weiten der virtuellen Realität. Doch so sehr ihn die Erfahrung begeistert hat, erstmals einen Film "im virtuellen Raum" zu machen, so sehr hat ihn auch das Suchtpotenzial erschreckt, welches dahintersteckt. Das hat Spielberg im Interview mit der "Welt am Sonntag" verraten.
In der Buchverfilmung "Ready Player One" geht es darum, dass die meisten Bewohner der Zukunft aus der realen und niederschmetternden Welt in die virtuelle fliehen. Dafür sorgt das Computerprogramm OASIS, das die Nutzer jede erdenkliche Gestalt annehmen lässt und sie an die fantastischsten Orte entführt. Doch dieses vermeintliche Paradies, dass laut Spielberg unausweichlich auch auf uns zukommen wird, birgt große Gefahren, wenn es zu häufig genutzt wird: "Dann werden die Leute allerdings auch erkennen müssen, dass Virtual Reality eine Droge ist."
Dies habe er bereits beim Dreh von "Ready Player One" gemerkt: "Wenn wir die Brillen abnahmen und aus dem virtuellen Raum zurück in die echte Welt kamen, empfanden wir immer eine Enttäuschung, ein Gefühl von Traurigkeit. Am liebsten wären wir alle in der nicht realen Welt geblieben. Das war wirklich seltsam. Ich muss zugeben: So etwas habe ich noch nie erlebt."
Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied
Als Zukunfts-Pessimist wolle sich Spielberg aber dennoch nicht positionieren: Man müsse "das im Hinterkopf haben, ja. Aber ich liebe virtuelle Realität. Sie ist fesselnd, überwältigend." Schon heute müsse jeder selbst darauf achten, sein Leben nicht zu sehr von Smartphones, Laptops oder generell dem Internet bestimmen zu lassen. "Es liegt nur an uns selbst, Willensstärke zu zeigen." Er selbst halte sich genau aus diesem Grund und anders als US-Präsident Donald Trump (71) vornehmlich von sozialen Netzwerken fern: "Ich habe keinen Facebook-Account, bin nicht auf Twitter. Im Grunde verschicke ich nur Textnachrichten, das war's."