Agatha Christie: Das müssen Sie über die "Queen of Crime" wissen

Vor 40 Jahren starb Agatha Christie. Die Schriftstellerin hat berühmte Figuren wie Miss Marple und Hercule Poirot erschaffen. Aber nicht nur damit sorgte sie für Aufsehen.
Am 12. Januar 1976 trauerten nicht nur Krimi-Fans weltweit: Die "Queen of Crime", Agatha Christie (1890-1976), ist vor 40 Jahren gestorben. 66 Detektiv-Romane und 14 Kurzgeschichten hatte sie verfasst. Die Werke der Britin verkauften sich weltweit schätzungsweise vier Milliarden Mal. Besonders für zwei Figuren war die 1890 als Agatha Mary Clarissa Miller geborene Schriftstellerin bekannt.
Ihre Helden
Christie gilt als einzige Krimiautorin, die es geschafft hat, zwei gleichermaßen berühmte und geliebte Figuren zu erfinden: Hercule Poirot und Miss Marple. Die bekannte Detektivin soll sie nach dem Vorbild ihrer Großmutter mütterlicherseits erschaffen haben.
Besonderer Nachruf
Christies Kult-Detektiv Hercule Poirot wurde eine besondere Ehre zuteil. Als ihn die Autorin um die Ecke brachte, bekam er einen Nachruf in der "New York Times" - und zwar auf der Titelseite.
Täuschend echt
Wie nah Christies Werke an der Realität waren, beweist auch, dass sich sogar Experten täuschen ließen: Mit ihrem Werk "N or M?" von 1941 befasste sich der Geheimdienst. In dem Buch behauptet eine Figur namens Major Bletchley, dass er britische Kriegsgeheimnisse kenne. Ein guter Freund von Agatha Christie, Dilly Knox, war ein Mitarbeiter von Bletchley Park, dem Sitz der militärischen Dienststelle, die sich mit der Entzifferung des deutschen Nachrichtenverkehrs befasste. Hatte Knox also geplaudert? Schließlich ist die Romanfigur nach Bletchley benannt. Gegenüber dem MI5 dementierte Knox, dass er Geheimnisse preisgegeben hatte und auf die Frage nach dem Namen antwortete Christie: "Bletchley? Meine Güte, ich bin dort mit dem Zug steckengeblieben, auf dem Weg von Oxford nach London, und habe dafür Rache genommen, in dem ich einen meiner am wenigsten liebenswerten Charaktere diesen Namen gegeben habe."
Ihr "schlimmstes" Buch
Für Christie selbst war "The Mystery of the Blue Train" ("Der blaue Express") laut "agathachristie.com" das "wirklich schlimmste Buch, das ich jemals geschrieben habe". Das Theaterstück "Zeugin der Anklage" hingegen war ihr Lieblingsstück, was ihre eigenen Werke betraf.
Liebesromane schrieb sie auch
Christie schrieb nicht nur Krimis, sondern auch sechs Liebesromane. Allerdings unter dem Pseudonym Mary Westmacott. Zwanzig Jahre lang konnte sie das geheim halten.
Gift-Expertin
Dass Christie sich mit Giften auskennt, ist unschwer in ihren Büchern zu erkennen. Und das hat seinen Grund: Nachdem sie ihr zunächst begonnenes Musikstudium in Paris aufgegeben hatte, arbeitete sie als Krankenschwester beim Britischen Roten Kreuz im örtlichen Krankenhaus, später in einer Apotheke. In dieser Zeit sammelte sie viele Erfahrungen mit Giften.
Wahrer Krimi in Christies Leben
Auch ihr eigenes Leben hatte einiges an Dramatik zu bieten: Die Schriftstellerin verschwand 1926 elf Tage lang spurlos. Zuvor war ihre Mutter gestorben, zudem war ans Licht gekommen, dass ihr Ehemann eine Affäre hatte. Christie setzte sich ins Auto und war weg, heißt es. Der Wagen wurde später gefunden und die Polizei rechnete schon mit dem Schlimmsten. In Seen wurde nach der Schriftstellerin gesucht, das Telefon ihres Ehemanns angezapft. Insgesamt 15.000 Freiwillige beteiligten sich angeblich an der Suche. Elf Tage nach ihrem Verschwinden tauchte Christie dann wieder auf, in einem Hotel. Bis heute weiß niemand, wo sie in der Zwischenzeit war. In das Hotel checkte sie übrigens mit dem Nachnamen der Geliebten ihres Mannes ein...
Nicht nur Autorin
Der zweite Ehemann von Christie, Max Mallowan, war ein berühmter britischer Archäologe, den sie oft zu Ausgrabungen begleitete. Sie spielte dann seine Assistentin, reinigte Objekte, setzte Tonscherben zusammen und katalogisierte Fundstücke. Die vielen Reisen in den Mittleren Osten beeinflussten auch ihre Werke.
Agatha Christie und das Surfen
Die Schriftstellerin hatte aber noch eine weitere Beschäftigung, die ihr Spaß machte: Auch das Surfen schien ihr gefallen zu haben. Angeblich versuchte sie sich bereits 1922 auf Hawaii daran. Damit soll sie zu den ersten Briten gehört haben, die diesem Hobby nachgegangen sind.
Lichter erloschen
An dem Tag vor 40 Jahren, an dem Agatha Christie starb, gingen am West End Theater in London für eine Stunde die Lichter aus. Ihren letzten öffentlichen Auftritt hatte sie 1974 bei der Premiere des Films "Mord im Orient-Express".