Beziehung: Macht Geld doch glücklich?
Beziehung: Macht Geld doch glücklich?
Zwei Menschen verlieben sich, ziehen zusammen, wollen vielleicht heiraten – doch manche trennen sich wieder. Woran liegt es, ob Paare zusammenbleiben, und welche Rolle spielt das liebe Geld dabei? Ein Forscherteam unter der Leitung des Soziologen Dr. Patrick Ishizuka ging der Frage nach und wertete die Ergebnisse von Befragungen zusammenlebender Paare aus dem Jahren 1996-2003 zu den Themen Geld und Arbeit aus. Was funktioniert besser: Sollten beide Partner gut verdienen oder reicht es, wenn einer ein sehr gutes Einkommen hat? Die Studie des amerikanischen Cornell College of Human Ecology verrät, welche Konstellation am erfolgsversprechendsten ist. Geld ist Macht Das althergebrachte Ehemodell, in der der Ehemann die Brötchen nach Hause bringt und die Ehefrau entweder gar nicht arbeitet oder nur ein wenig dazu verdient, funktioniert im 21. Jahrhundert offenbar nicht mehr so gut. Extrem unterschiedliche Einkommensverhältnisse sorgen der Studie zufolge für Spannungen und Instabilität im Beziehungsgefüge. Der, der ausschließlich das Geld verdient, beansprucht bisweilen größere Entscheidungsbefugnisse. Da kann es schon mal zu Reibereien und Konflikten kommen, denn das Weltbild des unterwürfigen Partners, der für ein schönes Heim sorgt und im Gegenzug versorgt wird, ist vielen doch sehr fremd geworden. Selbst wenn ein Partner besonders hohe Einkünfte hatte, der andere aber wenige bis gar keine, waren diese Verbindungen krisenanfälliger und es kam häufiger zu Trennungen. Liebe auf Augenhöhe Paare, bei denen die Partner ungefähr gleich viel verdienen, haben eine harmonischere Beziehung, fand das Team von Dr. Ishizuka heraus. Am besten ging es – wenig überraschend – jenen Paaren, bei denen beide ein hohes Einkommen hatten. Zweimal viel Geld sorgt für ein sorgenloses Liebesglück und die Trennungswahrscheinlichkeit ist bei diesen Verbindungen am geringsten. Aber auch bei weniger gut Verdienenden lebte es sich zufriedener, wenn beide einen ähnlichen Beitrag leisten und ein ähnliches Mitspracherecht beanspruchen konnten. Gleichberechtigung ist also nicht nur eine Forderung, die den bisher finanziell öfter benachteiligten Frauen zugute kommt, sondern beide Partner haben dadurch die Chance, eine Beziehung auf Augenhöhe zu führen und gemeinsam an einem Strang zu ziehen.