Conchita Wurst wollte "ein normaler Junge" sein

Die Travestie-Künstlerin Conchita Wurst ist heute vor allem für ihr auffälliges Aussehen bekannt. Der Mann hinter der Kunstfigur, Thomas Neuwirth, wollte früher aber lieber "wie die anderen" sein, wie wer jetzt in einem Interview verrät.
Kunstfigur Conchita Wurst (26, "Rise Like A Phoenix" ) alias Thomas Neuwirth wollte früher nicht immer auffallen. In einem Interview mit dem "Zeit"-Magazin erklärt Neuwirth: "Es gab eine Phase in meinem Leben, in der ich mir sehr gewünscht habe, einfach so wie die anderen zu sein." Der 26-Jährige wuchs in einem kleinen Dorf in der Steiermark auf. Als er feststellte, dass er nicht auf Mädchen, sondern auf Jungs stand, "dachte ich, etwas sei falsch mit mir, denn das war das Gefühl, das die Gesellschaft mir vermittelte", so Neuwirth weiter.
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Das war nicht immer ganz einfach: Neuwirth hätte sich damals lieber wie die anderen Jungs für Mädchen interessiert und Fußball gespielt. Er wollte "ein normaler Junge" sein. Im Laufe der Jahre habe er verstanden, "dass nichts an mir falsch ist und es so etwas wie 'normal' nicht gibt", so Neuwirth weiter. Von da an habe er nie mehr jemand anderes sein wollen. "Oder anders als das, was ich selbst aus mir mache", fügt er hinzu.
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Seit sein Alter Ego Conchita Wurst den Eurovision Song Contest 2014 gewonnen hat, ist die Kunstfigur weltberühmt. Neben dem Erfolg verdanke Thomas Neuwirth ihr aber auch seine Freiheit und sein Privatleben. Wenn er aus dem Haus geht, muss er nicht zwangsläufig als öffentliche Person auftreten: "Es ist schön, dass ich die Wahl zwischen zwei Identitäten habe. Das verleiht mir ein Gefühl großer Freiheit", sagt Neuwirth.