Daniel Radcliffes Kampf gegen das "Harry Potter"-Image

Sollte man eines glücklichen Tages Daniel Radcliffe auf der Straße begegnen, macht man besser keine "Harry Potter"-Witze. Denn der Schauspieler kann darüber nicht mehr lachen und will sich endlich ein neues Image zulegen.
Für Daniel Radcliffe (25) war die Rolle des ZauberlehrlingsHarry Potter sowohl Segen, als auch Fluch. Zwar machte ihn seinPart in der erfolgreichen Buchverfilmung von Joanne K. Rowling überNacht zum Star, für seine weitere Karriere erwies sich der immenseHype um seine Person aber als hinderlich. Auch jetzt, drei Jahrenachdem der letzte "HarryPotter"-Film überdie Leinwand flimmerte, bleibt er für die meisten immer noch dermit dem Zauberstab schwingende Junge, trotz seiner inzwischen 25Jahre. Doch damit soll nun endlich Schluss sein, berichtet dieUS-amerikanische Seite "L.A.Times".
Während sich Radcliffe zumindest am britischen Theater einenNamen als ernstzunehmender Darsteller machen konnte, gestaltet sichdieser Image-Wandel in den USA aber ungleich schwerer. Das merktder Schauspieler nicht nur bei den Castings, sondern auch imAlltag: "Wenn ich dort jemanden in einer Bar treffe, denke ich ,Wermacht den ersten Witz? Wer will vor all seinen Freunden zu mirgehen und sich mit einem ,Harry Potter'-Joke bei seinen Kumpelsprofilieren?' Und dann schaue ich sie an, so als wollte ich fragen:,Glaubst du wirklich, dass ich darüber lachen werde?'", schildertRadcliffe seine Probleme.
Wie ernst im die Abkehr vom "Harry Potter"-Franchise ist, siehtman seiner Rollenauswahl an. Einen Part in der Komödie "Dasist das Ende" lehnte erab, weil er laut dem Bericht zu viele Zauberer-Witze fürchtete.Auch in der Verfilmung des Spin-Offs der "Harry Potter"-Romane, "PhantastischeTierwesen & wo sie zu finden sind", möchteer nicht mitwirken. "Ich musste ein ernstes Gespräch mit WarnerBrothers führen, weil ich ständig ,Nein' sagte. In Amerika denkendie Leute, ,Nein' zu sagen bedeutet, ,Ich will mehr Geld'", soRadcliffe, der ergänzt: "Ich fühle mich einfach unwohl dabei, dieRobe anzuziehen und so zu tun, als sei ich die Figur, die ich alsKind gespielt habe."
Eine neue Außendarstellung sollen seine zwei nächsten Filmebringen. In "Horns" spielt er einen diabolischen Charakter mitHörnern auf der Stirn, beim Remake von "Frankenstein" tritt erals buckliger Helfer Igor in Erscheinung.