Die berühmtesten Promi-Transen
Lorielle London, Amanda Lepore oder Olivia Jones sind nur drei Beispiele für Transsexualität bzw. Transgender unter Prominenten. Aber was bedeutet Transsexualität eigentlich genau?
25.05.2012 - 11:51 Uhr
Ob Lorielle London, Amanda Lepore oder Olivia Jones - auch unter unseren mehr oder weniger prominenten Mitmenschen treten Transsexualität und Transvestitismus auf. Aber was soll das eigentlich bedeuten und wo liegt der Unterschied zwischen diesen beiden Begriffen? Wir klären auf und stellen die "betroffenen" Promis in Kurzportraits vor.
Dass Lorenzo Woodard anders ist als seine Kandidatenkollegen der zweiten Staffel von "Deutschland sucht den Superstar", wurde den Fernsehzuschauern 2003 sicherlich unmittelbar bewusst, als der damals 20-Jährige die DSDS-Bühne betrat und in seiner unnachahmlichen Art "I Just Called To Say I Love You" von Stevie Wonder performte.
Mehr oder weniger augenscheinlich stand dort ein Mann auf der Bühne. Seine Mimik, Gestik und seine Verhaltensweise ähnelten allerdings vor, während und nach dem Auftritt vielmehr der einer Frau. So fällten die Jury um Pop-Titan Dieter Bohlen, die Studio- und Fernsehzuschauer schnell ihr Urteil: "Lorenzo muss schwul sein!".
Betrachtet man die Entwicklung des Sohnes einer Deutschen und eines amerikanischen Soldaten nach Ende der zweiten Staffel - in der er es übrigens trotz zweifelhaftem Gesangstalent unter die ersten Zehn schaffte - wird schnell klar, dass dieses Urteil der Persönlichkeit Lorenzos nicht vollständig gerecht werden kann.
Inzwischen ist der heute 26-Jährige nämlich nach einer erfolgreichen geschlechtsangleichenden Operation, zahlreichen plastischen Eingriffen und der Einnahme von weiblichen Hormonen kein Er mehr, sondern eine Sie, die unter dem Namen Lorielle London bekannt ist. Nach wie vor fühlt Lorielle sich Männern gegenüber hingezogen - aber kann in diesem Fall tatsächlich die Rede von Homosexualität sein?
Fakt ist, dass Transsexualität, laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine anerkannte Form der Geschlechtsidentitätsstörung darstellt. Als transsexuell werden Menschen bezeichnet, die körperlich eindeutig männlich oder weiblich sind, sich aber als Angehörige des anderen Geschlechts empfinden und danach streben sich auch körperlich diesem Geschlecht anzunähern.
Im Gegensatz zu Transvestiten, oder Transgendern - wie es heute korrekter heisst - beschränken sich Transsexuelle dabei nicht auf das zeitweise Tragen der Bekleidung des anderen Geschlechts, das sowohl bei Hetero- und Homosexuellen verbreitet ist, sondern gleichen sich auch körperlich dem Geschlecht an, dem sie sich zugehörig fühlen.
Wie im Fall von Lorielle London stehen dazu verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung: Geschlechtsangleichende Operationen bei der primäre und sekundäre Geschlechtsmerkmale entfernt oder ergänzt werden, plastische Chirurgie sowie die Einnahme von männlichen beziehungsweise weiblichen Hormonen.
Wer glaubt, dass Transsexualität und Transvestitismus nur abseits der Öffentlichkeit stattfinden, sollte einen Blick in unsere Bildershow werfen. Dort haben wir prominente Beispielfälle zusammengetragen.
